Kommt ein neues Bürokratiemonster?
Geschrieben am 04-03-2010 |
Berlin (ots) - Der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie in Deutschland lehnen ein neues System zur Kodierung von Krankheitsdiagnosen ab. Sie befürchten noch mehr Bürokratie durch das neue Verschlüsselungssystem.
Die derzeit existenzbedrohend niedrigen Regelleistungsvolumen - die Vergütung für die Grundversorgung der Patienten mit Rheuma, Arthrose, Rückenschmerzen und Unfällen- werden durch unnötige Verwaltungsarbeit "aufgefressen", so der Präsident. "Weniger Bürokratie erlaubt mehr Zeit für die Patienten. Die neuen, aufwändig zu handhabenden Kodierrichtlinien bringen das Fass zum überlaufen", so Helmut Mälzer, BVOU.
Auf Basis der neuen Kodierrichtlinien sollen mittels optimierter, d.h. aufwändiger Verschlüsselung Krankheitshäufigkeiten besser erfasst werden (Ausrichtung an der Morbidität). Die Absicht dahinter ist auch, die Vergütung für die Patientenversorgung daran zu orientieren. Die Rationierungsdebatte, die erst jüngst Gesundheitsminister Philipp Rösler unterbunden hat, wäre nicht mehr aufzuhalten.
Die niedergelassenen Orthopäden und Unfallchirurgen lehnen daher die Kodierrichtlinie nicht wegen inhaltlicher Gründe ab: Die dahinter stehende Idee ist an sich sinnvoll, die Umsetzung ist aber im Praxisalltag nicht durchführbar. Entweder muss sich der Orthopäde und Unfallchirurg selbst an die Verschlüsselung setzen oder dafür eine Arzthelferin abstellen. Diese stehen dann nicht mehr den Patienten zur Verfügung. Erst wenn für zusätzliche Arbeit zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen, kann zusätzliches Personal eingestellt werden bzw. über eine solche Neuregelung weiter nachgedacht werden. Die niedergelassenen Orthopäden und Unfallchirurgen fordern daher Kassen auf, Gelder, die für die Patientenversorgung benötigt werden, nicht für zusätzliche Verwaltungsbürokratie zu "verbrennen" und die Kodierrichtlinien fallen zu lassen.
Originaltext: Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79195 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79195.rss2
Pressekontakt: Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tabea Jost Kantstraße 13 10623 Berlin Telefon: 030 797 444 58 Fax: 030 797 444 45
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