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Marie Curies Erbinnen: Die Nobelpreis-Anwärterinnen von morgen / Der L'ORÉAL-UNESCO-Preis stärkt Frauen in der Wissenschaft

Geschrieben am 04-03-2010

Paris (ots) - Ihr Vater riet Elaine Fuchs zu einer Karriere als
Lehrerin - doch die Frauen in ihrer Familie ermutigten sie, sich noch
höhere Ziele zu stecken. "Meine Mutter war eine Hausfrau, aber sie
war der Meinung, ich würde eine gute Chemikerin abgeben", erinnert
sich die Amerikanerin, die zu den fünf diesjährigen Gewinnerinnen des
L'ORÉAL-UNESCO For Women in Science-Preises gehört. Unterstützung
erhielt Elaine Fuchs auch von ihrer Tante, einer Biologin. "Sie war
Feministin und ihrer Zeit voraus. Sie war für mich ein exzellentes
Vorbild. Genau wie meine Schwester, die als Neurowissenschaftlerin
arbeitet."

Nicht viele Frauen schaffen es wie Elaine Fuchs, die
Karriereleiter in ihrer akademischen Laufbahn ganz nach oben zu
klettern. Noch immer sind Frauen in der Wissenschaft in der
Unterzahl. Weniger als ein Drittel der Wissenschaftler weltweit sind
Frauen. Das zeigen Daten aus 121 Ländern, die das Statistik-Institut
der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung,
Wissenschaft und Kultur) ausgewertet hat. In der EU lag der Anteil
der Wissenschaftlerinnen im Jahr 2007 bei 31 Prozent, in Deutschland
waren es mit 23 Prozent weniger als ein Viertel, wie Erhebungen des
Statistischen Amtes der Europäischen Gemeinschaft zeigen. Bei den
Natur- und Ingenieurswissenschaften ist der Anteil an Frauen noch
geringer. "Am oberen Ende der Erfolgsleiter gibt es immer weniger
Frauen, die ihre männlichen Kollegen daran erinnern, wie wichtig es
ist, die wissenschaftlichen Erfolge ihrer Kolleginnen nicht zu
ignorieren", sagt Professor Elaine Fuchs.

Um mehr Frauen für eine Karriere in der Wissenschaft zu
motivieren, vergeben die L'Oréal-Foundation und die UNESCO jedes Jahr
den L'ORÉAL-UNESCO For Women in Science-Preis im Wert von jeweils
100.000 US-Dollar an die herausragendsten Wissenschaftlerinnen aller
fünf Kontinente. Eine 18-köpfige Jury unter der Leitung des
Medizin-Nobelpreisträgers von 1999, Professor Günter Blobel, wählte
2010 jeweils eine Siegerin jedes Kontinents aus dem Bereich
Lebenswissenschaften aus.

Zu den ehemaligen Gewinnerinnen gehören auch zwei
Nobelpreisträgerinnen des vergangenen Jahres: Professor Elizabeth
Blackburn (Medizin) und Professor Ada Yonath (Chemie). "Diese
Auszeichnung zeigt, dass die Preisträgerinnen des L'ORÉAL-UNESCO
Awards zu den besten Talenten in der Wissenschaft zählen und zu
Vorbildern für den wissenschaftlichen Nachwuchs werden", sagt
Professor Günter Blobel.

Die Preisträgerinnen 2010 und ihre Forschungsthemen:

Für 2010 haben Vertreter der Wissenschaft insgesamt 1000
Kandidatinnen für den Preis vorgeschlagen. Vergeben wird die
Auszeichnung heute im Hauptsitz der UNESCO in Paris von Sir Lindsay
Owen-Jones, dem Aufsichtsratsvorsitzenden von L'ORÉAL sowie Koïchiro
Matsuura, dem Generaldirektor der UNESCO.

Auch in diesem Jahr haben die Preisträgerinnen wegweisende
wissenschaftliche Leistungen vorzuweisen. Elaine Fuchs, die als
Professorin an der Rockefeller University in New York arbeitet,
befasst sich mit dem größten Organ unseres Köpers: der Haut. Die
Preisträgerin für Nordamerika identifizierte durch ihre Forschung an
Haut-Stammzellen die genetischen Grundlagen zahlreicher
Hautkrankheiten.

Professor Alejandra Bravo vom Institut für Biotechnologie an der
Universidad Nacional Autonoma de Mexiko forscht seit vielen Jahren an
einem "grünen" Mittel gegen Insekten, die Krankheiten übertragen und
ganze Ernten vernichten können. Die Preisträgerin für Südamerika
nutzt die Proteine des Bakteriums Bacillus thuringiensis, um sie als
Insektizid einzusetzen, das für den Menschen gesundheitlich
unbedenklich ist.

Auch Professor Lourdes J. Cruz, die Preisträgerin für Asien und
den pazifischen Raum, nutzt den Chemiebaukasten der Natur. Die
Professorin am Institut für Meereskunde der Universität der
Philippinen, Quezon City, war eine der ersten Wissenschaftler, die
sich mit den Toxinen der Kegelschnecken beschäftigte. Dabei
beinhaltet jedes der Toxine 100 bis 200 verschiedene Wirkstoffe. In
der Medizin können diese Komponenten dazu verwendet werden, neue
Medikamente gegen Schmerzen, Epilepsie oder andere neurologische
Störungen zu entwicklen.

Über 200 Millionen Menschen weltweit sind von der parasitären
Erkrankung Schistosomiasis, auch bekannt als Bilharziose, betroffen.
Professor Rashika El Ridi von der Wissenschaftlichen Fakultät in
Kairo widmet sich dem Kampf gegen die zweithäufigste
Tropenkrankheit, die besonders bei Kindern schwerwiegend verlaufen
kann. Die Preisträgerin für Afrika und die arabischen Staaten hat
jahrelang die Biologie dieser speziellen Parasiten erforscht und
damit die Entwicklung eines effektiven Gegenmittels in greifbare Nähe
gerückt.

Professor Anne Dejean-Assémat vom Pasteur Institute in Paris wurde
für ihre Erfolge in der Krebsforschung als Preisträgerin für Europa
ausgewählt. Sie wirkte unter anderem an der Entdeckung neuer
genetischen Faktoren mit, die für die Entwicklung von Krebszellen im
Körper mitverantwortlich sind.

Originaltext: L'Oréal Deutschland GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/24390
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_24390.rss2

Pressekontakt:
L'Oréal Deutschland:

Monika Bruser
Tel.: 0211-4378-215
email: mbruser@de.loreal.com

Viola Fritsche
Tel.: 0211-4378-519
email: vfritsche@de.loreal.com


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