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Laut neuer Studie der UT Dallas ist Kampf der Interpol gegen Terrorismus wirtschaftlich lohnenswert

Geschrieben am 04-03-2010

Dallas, March 4, 2010 (ots/PRNewswire) - Die internationale
kriminalpolizeiliche Organisation Interpol hat nach dem 11. September
2001 ihre Aufgaben neu definiert und Ressourcen für den Kampf gegen
den Terrorismus mobilisiert. Laut Dr. Todd Sandler, Forscher an der
UT Dallas, scheinen sich diese Anstrengungen auch auszuzahlen.

"Berechnungen zufolge steht jedem von Interpol ausgegebenen
Dollar ein Gegenwert von 200 Dollar gegenüber", so Sandler, Inhaber
des Vibhooti-Shukla-Lehrstuhls für Wirtschaft und
Volkswirtschaftslehre an der Fakultät für Wirtschafts- und
Politikwissenschaften der UT Dallas. "Somit scheinen sich die
Ausgaben durchaus zu lohnen."

Die Ergebnisse könnten möglicherweise Regierungen dahingehend
beeinflussen, wie sie Investition in eigene Antiterrorismus-Programme
bewerten. Auch könnte dies zu einer stärkeren nachrichtendienstlichen
Zusammenarbeit der Länder untereinander führen, erklärte Sandler.

Die Studie wurde gemeinsam mit Dr. Daniel G. Arce, Professor für
Wirtschaftswissenschaften an der UT Dallas, und Dr. Walter Enders,
Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von
Alabama, verfasst und soll voraussichtlich im Februar 2011 im Journal
of Law and Economics veröffentlicht werden.

Im Rahmen des Projekts wurden die von Interpol durchgeführten
Antiterrorismus-Massnahmen untersucht. Die Autoren konnten in noch
nie da gewesenem Masse Akten der Behörde einsehen. Mithilfe der so
gewonnenen Daten wurde dann festgestellt, wie viel Geld in
Terrorismus-Projekte investiert wurde und wie erfolgreich die
entsprechenden Massnahmen waren.

Das Antiterrorismus-Budget von Interpol belief sich in den Jahren
2006 bzw. 2007 auf 14 Mio. USD bzw. 17 Mio. USD. Wenn man die Kosten
eines Terroranschlages mit durchschnittlich 5 Mio. USD beziffert,
dann hätte die Behörde im Jahre 2007 nur vier Terroranschläge
verhindern müssen, um die Ausgaben auszugleichen. Die Zahl der
Festnahmen in Zusammenarbeit mit Interpol überstieg diese Zahl bei
weitem, wobei aus den Daten allerdings nicht eindeutig hervorging, ob
diese Verhaftungen auch ohne die Kooperation mit Interpol möglich
gewesen wären.

Die Autoren untersuchten in der Studie die Zahl der Verhaftungen
aufgrund von Bekanntmachungen der Interpol sowie Verhaftungen im
Zusammenhang mit der länderübergreifenden Weitergabe von
Informationen durch Interpol. "Viele Terroristen reisen mit
gestohlenen bzw. gefälschten Papieren", erläuterte Sandler. Pässe
können mittlerweile jedoch an Flughäfen und anderen Grenzübergängen
mithilfe eines hochmodernen, in Frankreich stationierten Systems der
Interpol überprüft werden, sodass es für potenzielle Terroristen sehr
viel schwieriger geworden ist, mit falschen Papieren einzureisen.

Die Untersuchung wurde vom US-amerikanischen Ministerium für
Heimatschutz subventioniert und wurde nicht mit Mitteln der Interpol
finanziert.

Die Autoren hatten bereits in vorangegangenen Forschungsarbeiten
herausgefunden, dass einzelne Staaten üblicherweise sehr viel weniger
wirtschaftlichen Nutzen aus ihren jeweiligen Investitionen in
Anti-Terror-Massnahmen ziehen. So kam ein im Jahre 2008
durchgeführtes Projekt zu dem Schluss, dass eine Erhöhung der
weltweiten Ausgaben für den Heimatschutz um 25 Prozent je
ausgegebenem Dollar einem Gegenwert von nur 30 Cent gegenüberstehe.
Eine Verstärkung offensiver Massnahmen, wie z.B. im Kampf gegen die
Taliban in Afghanistan nach dem Attentat vom 11. September 2001,
führt zu einer Amortisation von nur 8 bis 12 Cent je investiertem
Dollar.

Die auf Kooperation beruhenden, proaktiven Massnahmen der
Interpol, die zu Verhaftungen bzw. zur Verhinderung
grenzübergreifender Bewegungen führen, haben darüber hinaus in der
Regel nicht im gleichen Masse Gegenangriffe zur Folge wie etwa
Militäraktionen. "Unsere Ergebnisse könnten insgesamt gesehen für
Mitglieder des Kongresses äusserst aufschlussreich sein in Bezug auf
die Frage, wie Mittel im Kampf gegen den Terrorismus sinnvoll
eingesetzt werden können", so Sandler.

"Die Interpol bietet bei einem finanziell relativ geringem
Aufwand schlicht einen grossen Gegenwert, da sie das Fehlen
gemeinsamer proaktiver Massnahmen ausgleicht", schreiben die Autoren
in ihrem demnächst erscheinenden Artikel. "Dies stellt daher einen
intelligenten Weg dar, um den länderübergreifenden Terrorismus zu
bekämpfen."

Originaltext: UT Dallas
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79206
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79206.rss2

Pressekontakt:
CONTACT: Emily Martinez, UT Dallas, Tel.: +1-972-883-4335,
E-Mail:emily.martinez@utdallas.edu


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