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WAZ: Chance für einen Neuanfang - Kommentar von Wolfgang Mulke

Geschrieben am 05-03-2010

Essen (ots) - Verkehrsprojekte üben auf Politiker einen gewaltigen
Reiz aus. Sie lassen sich gleich mehrfach feiern, erst beim Beschluss
über den Bau, dann bei der Grundsteinlegung und schließlich zur
Eröffnung des Projektes.
Der tatsächliche Bedarf spielte gegenüber dem populistischen Kalkül
oft eine untergeordnete Rolle. Bis heute hat die Öffentlichkeit
keinen Durchblick, nach welchen Gesichtspunkten die
Verkehrswegeplanung aufgestellt wird. Es wurden mehr Vorhaben
beschlossen als finanzierbar sind. Und superteure Prestigebauten
drohen die ohnehin knappen Mittel zu verschlingen.
Die Diskrepanz zwischen Wollen und Können ist ein guter Moment für
einen Neuanfang. Die dringendsten Nadelöhre müssen nachvollziehbar
bestimmt und dann zügig erweitert werden. Dazu gehören beispielsweise
die Strecken entlang des Rheins oder durch das Ruhrgebiet. Bei der
Auswahl sollte die Funktionalität des Gesamtnetzes über den Belangen
einzelner Regionen stehen. Denn sonst droht dem Verkehrssystem
mittelfristig der Kollaps. Verkehrsminister Peter Ramsauer hat die
Chance für einen Neuanfang. Er muss sie nur nutzen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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