Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): Kraft (SPD) will Hartz-IV-Empfänger zur Arbeit verpflichten Mit dem Holzhammer PETER JANSEN. DÜSSELDORF
Geschrieben am 07-03-2010 |
Bielefeld (ots) - Wahrscheinlich hätte die Vorsitzende der NRW-SPD und Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl, Hannelore Kraft, ihren Vorschlag, Langzeitarbeitslose zu gemeinnütziger Arbeit heranzuziehen, besser außerhalb von Wahlkampfzeiten gemacht. Statt eine sachliche Debatte über Sinn, Nutzen und Grenzen einer solchen Idee zu führen, ging die politische Konkurrenz mit dem Holzhammer auf den Vorschlag los. Richtig ist Krafts Ausgangspunkt, dass für rund ein Viertel der Hartz-IV-Empfänger keine realistische Chance besteht, sie jemals wieder im regulären Arbeitsmarkt mit einem auskömmlichen Job unterzubringen. Arbeit für diese Menschen, die meist mit einem oder mehreren Handicaps belastet sind, wird schlicht nicht angeboten. Kraft will diese Leute nicht abschreiben, wie ihr CDU-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann unterstellt, sie will sie sinnvoll beschäftigen. Ausgegoren ist ihr Vorschlag allerdings auch nicht. Denn mit einem symbolischen Aufschlag auf die Hartz-IV-Sätze - was das auch immer sein mag - wird sie kaum jemanden motivieren, tatsächlich regelmäßig zur Arbeit zu gehen. Eine Bezahlung, die diesen Namen verdient, sollte jeder erhalten, der eine sinnvolle und notwendige Arbeit verrichtet. Kraft lässt außer Betracht, dass es längst die Möglichkeit gibt, Langzeitarbeitslose zu solchen Tätigkeiten heranzuziehen, Kommunen und Arbeitsagenturen dies aber viel zu wenig nutzen und die Sozialpolitiker aller Parteien zu wenig Druck machen, damit tatsächlich Angebote geschaffen werden. So, wie Kraft ihre Initiative vorgebracht hat, ist keinem Langzeitarbeitslosen geholfen, weder finanziell noch psychisch. Vielleicht hat es aber ein Gutes, wenn die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD versucht, das Problem aus der Vergessenheit zu holen und eine Debatte über Lösungen in Gang zu bringen.
Originaltext: Neue Westfälische Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
255580
weitere Artikel:
- Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): Kirche und sexueller Missbrauch Zynisch HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Der Skandal um die Peinigung von Kindern und Jugendlichen an kirchlichen Einrichtungen wird immer größer. Seit Wochen kommen fast täglich neue erschreckende Nachrichten ans Licht. Sie betreffen zumeist Vorfälle aus der fernen Vergangenheit. Es ist wie ein Dammbruch: Immer mehr Menschen, die missbraucht wurden, fassen jetzt den Mut, über ihre Verletzungen, über ihre erlittene Erniedrigung zu sprechen. Die Scham der Kirche hält sich in Grenzen. Der Vatikan kündigte zum Beispiel an, die Aufklärung der Missbrauchsfälle mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Irak/Wahlen Ulm (ots) - Die Menschen haben sich nicht einschüchtern lassen. Trotz Bomben und Raketen warteten Millionen Iraker gestern seit den frühen Morgenstunden mutig vor den 10 000 Wahllokalen. Zehn Stunden später hatte das Volk entschieden und hofft nun, mit seinem Votum ein Fundament für eine bessere Zukunft gelegt zu haben. Bis zur Bildung einer stabilen Regierung allerdings ist noch ein weiter Weg. Der ersten Abstimmung im Jahre 2005 folgten fünf Monate Gezerre um die Macht - und am Ende der Absturz in zwei Jahre Gewalt und Bürgerkrieg. Auch mehr...
- Berliner Morgenpost: Dennoch: Ein guter Tag für die Menschen im Irak Berlin (ots) - Die großen Verlierer der irakischen Parlamentswahl, das sind die Fanatiker des islamistischen Terrornetzwerkes al-Qaida. Sie haben es nicht vermocht, mit ihrer nihilistischen Gewalt, mit ihren Morddrohungen und ihren perfiden Sprengfallen die Menschen davon abzuhalten, ihr Votum für einen neuen, einen demokratischeren, einen freieren Irak abzugeben. Es gebührt den von fast 25 Jahren Saddam-Diktatur und sieben Jahren Bürgerkrieg gebeugten Irakern großer Respekt. Mutig und unerschrocken drängten sie in die Wahllokale in ständiger mehr...
- Rheinische Post: Hannelore Westerwelle Düsseldorf (ots) - Vielleicht sind die unter gnädiger Mithilfe der CDU gestiegenen Umfragewerte der SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 9. Mai nicht bekommen. Jedenfalls klingt Hannelore Krafts Vorschlag, ein Viertel der Langzeitarbeitslosen zum gemeinnützigen Arbeitseinsatz zu schicken, wie die Sommervariante der schneeschippenden Hartz-IV-Empfänger, die FDP-Chef Westerwelle im Kampf gegen die Spätdekadenz rekrutieren wollte. Kraft ummäntelt ihre Forderung natürlich kuscheliger: Sie wolle Menschen die Würde durch Arbeit zurückgeben. mehr...
- Rheinische Post: Irak hatte die Wahl Düsseldorf (ots) - von Matthias Beermann Sie haben sich in letzter Zeit wieder gehäuft, jene schrecklichen Meldungen aus dem Irak, in denen von Bombenanschlägen und vielen Opfern die Rede ist. Der Grund für diese neue Terror-Offensive waren die Parlamentswahlen, die gestern stattgefunden haben und wiederum von blutigen Anschlägen mit mindestens 38 Todesopfern begleitet waren. Was immer die Auszählung der Stimme auch ergeben mag, das Wichtigste steht jetzt schon fest: Auch mit Terror haben sich die Iraker nicht von den Wahlurnen fernhalten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|