Neue OZ: Kommentar zum Euro
Geschrieben am 07-03-2010 |
Osnabrück (ots) - Auf dem richtigen Weg
Der Ruf nach einem Europäischen Währungsfonds ist berechtigt. Denn die Vorgänge in Athen zeigen, dass die Fundamente des Euro nicht solide sind. Fehlentwicklungen müssen viel schneller erkannt und abgestellt werden. Offenkundig reichen die derzeitigen Mechanismen dafür nicht aus.
Eine zentrale und starke Institution, bei der alle Fäden in Sachen Kontrolle und Hilfe zusammenlaufen, könnte die Lösung sein. Man darf deshalb gespannt auf die entsprechenden Vorschläge von Finanzminister Wolfgang Schäuble sein. Sie sollten ohne parteipolitische Scheuklappen diskutiert werden. Erste Reaktionen aus der SPD stimmen hier optimistisch.
Doch niemand sollte Wunder erwarten. Erstens mahlen die Reformmühlen in der EU bekanntlich sehr langsam - siehe die elendig lange Verfassungsdebatte. Und zweitens würde eine solche Institution die aktuelle Schuldenkrise in Griechenland nicht lösen helfen. Dazu käme sie viel zu spät.
Erst einmal sind die Griechen dran, den Gürtel enger zu schnallen und ihre Kassen zu sanieren. Die Partner aus den Euro-Ländern werden ihnen dabei zur Seite stehen. Weitergehende Finanzhilfe, etwa vom IWF aus Washington, ist überflüssig, ja schädlich. Denn sie wäre wie eine Bankrotterklärung der Europäer unter der Überschrift: Wir können unsere Probleme nicht aus eigener Kraft lösen.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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