WAZ: Von Bankern und Kindern. Kommentar von Sabine Brendel
Geschrieben am 08-03-2010 |
Essen (ots) - Wenn jemand einen Schaden verursacht, muss er dafür geradestehen. Sich aus der Verantwortung stehlen geht nicht - das bekommen schon kleine Kinder beigebracht. Doch das scheinen manche auf dem Weg ins Erwachsensein zu vergessen. Das zeigt sich auch in der Finanzkrise.
Wer löste sie aus? Die Bankenbranche. Wer muss also die Verantwortung übernehmen? Die Bankenbranche. Und wer wettert dagegen? Banker. Für sie ist es nämlich gewinnträchtiger, Krisenverluste auf andere, sprich die Steuerzahler, abzuwälzen. Das passiert momentan - siehe die Hypo Real Estate, die am Staatstropf hängt, oder die teilverstaatlichte Commerzbank.
Die Finanzkrise ist nicht vorbei, die Risiken aber ausgelagert - also spekuliert die Branche sorglos-munter weiter. Die Staaten werden's ja richten. Diese Mentalität aber führt wieder an den Abgrund, wenn die Politik nicht einschreitet. Daher ist es wichtig, über eine Bankenabgabe zu diskutieren, über eine Steuer auf Finanzgeschäfte und eine weltweite Aufsicht. Banker müssen lernen, die volle Verantwortung für ihr teils riskantes Tun zu tragen. Sie sind schließlich keine Kinder mehr.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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