Rheinische Post: Frust in Nahost Von Frank Herrmann
Geschrieben am 10-03-2010 |
Düsseldorf (ots) - Es passiert nicht oft, dass Politiker auf diplomatischer Mission Tacheles reden. US-Vizepräsident Joe Biden hat es getan. Er hat Israels Entscheidung, im arabischen Ostteil Jerusalems 1600 neue Wohnungen für jüdische Siedler zu bauen, scharf verurteilt. Allein an seiner Wortwahl kann man ermessen, wie tief der Frust im Weißen Haus sitzt. Zu den euphorischen Hoffnungen, die sich mit dem Amtsantritt Barack Obamas verbanden, gehörte auch jene auf Fortschritte im Nahen Osten. Dass seinen Worten keine Friedenstaten folgten, liegt jedoch nicht an Obama. Es liegt an Benjamin Netanjahu und Mahmud Abbas, die sich in kleinlichen Streitereien verheddern, statt den Blick über den Tellerrand zu heben. Unter Bush senior, der 1991 die erste nahöstliche Friedenskonferenz zimmerte, hätte es kein israelischer Minister gewagt, die Amerikaner derart zu düpieren, wie es jetzt mit dem grünen Licht für das neue Bauvorhaben geschehen ist. Und dies ausgerechnet in dem Moment, da sich Israelis und Palästinenser endlich bereit gefunden haben, wieder miteinander zu reden, wenn auch nur indirekt. Kein Wunder, dass Biden jede diplomatische Vorsicht vergaß. Vielleicht war es das rechte Wort zu rechten Zeit. Ein Gewitter reinigt bekanntlich die Luft.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
256414
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Mogelpackung für den Euro von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Die Europäische Union ist offenbar fest entschlossen, eine neue Grundlage für den Euro zu schaffen. Kreditkrisen einzelner Mitgliedsländer, die den Euro gefährden könnten, sollen künftig durch einen neuen Europäischen Währungsfonds vermieden werden. Dazu wollen Kanzlerin Merkel und ihre europäischen Partner den Vertrag über die Bildung einer europäischen Währungsunion oder zumindest den Stabilitätspakt neu verhandeln. Nur elf Jahre nach Einführung des Euro ist also das geltende Vertragswerk völlig brüchig geworden. Es mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Angeschlagener Reise-Weltmeister Von Christoph Lumme = Düsseldorf (ots) - Wer in die Geschichte blickt, stößt erst spät auf das Phänomen Massentourismus. In der frühen Neuzeit war es eine kleine Gruppe von Kaufleuten, die auf abenteuerlichen Handelsrouten um die Welt reiste. Im 18. Jahrhundert schwärmten Adel und Großbürgertum nach Italien aus, um dort den Zauber der Antike zu suchen, und im späten 19. Jahrhundert zelebrierten die oberen Zehntausend ihre Sommerfrische an der Ostsee. Aber erst im deutschen Wirtschaftswunderland der 1950er Jahre zog es die Massen ans Meer und in die Berge. mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Bundesregierung / Personalien / Westerwelle / Mronz Osnabrück (ots) - Kein guter Stil Formal ist alles korrekt. Guido Westerwelle ist viel zu sehr Profi, als dass er sich durch eine dubiose Reisepraxis in rechtliche Turbulenzen bringen ließe. Auch ist es grundsätzlich sinnvoll, dass hochrangige Politiker bei bestimmten Reisen von ihrer Partnerin oder ihrem Partner begleitet werden. Dies ist eine Frage der Repräsentation und des Protokolls. Der Erfolg bei internationalen Veranstaltungen wird so erleichtert. Aber Westerwelle überzieht, wenn er seinen Lebenspartner weiter zum Dauerbegleiter mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Arzneien / Gesundheit Osnabrück (ots) - Ein Fortschritt für Rösler An den mächtigen Pharma-Riesen hat sich schon so mancher erfahrene Gesundheitsminister die Zähne ausgebissen. Sollte es tatsächlich zu milliardenschweren Einsparungen bei den Preisen für innovative Arzneimittel kommen, hätte sich der Neuling Philipp Rösler einen Riesen-Respekt verschafft. Zugleich würde er zumindest einen Kostentreiber im Gesundheitswesen zähmen. Doch es ist noch fraglich, ob und wann ein entsprechendes Spargesetz tatsächlich kommt. Unsicher bleibt zudem, wie sich die mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Personalien / Sarrazin Osnabrück (ots) - Herabwürdigend Pöbeln, provozieren, polarisieren: Thilo Sarrazin scheint sich wohl in der Rolle eines Ekel Alfred der deutschen Politik zu gefallen. Der schillernde SPD-Politiker vergreift sich oft im Ton, wenn er über den Integrationswillen von Einwanderern und Missstände bei Hartz IV herzieht. Damit ist der Berliner Ex-Senator zwar kein Rechtsradikaler, aber er schießt übers Ziel hinaus. Seine Pauschalurteile über "Kopftuchmädchen" und türkische und arabische Einwanderer sind nicht nur verletzend und herabwürdigend. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|