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Europäische Studie legt nah, dass bei Flaschenkindern das Risiko der Aufnahme von Bisphenol A mit der Nahrung am grössten ist - die Belastung liegt aber deutlich unter den 'sicheren' Grenzwerten

Geschrieben am 10-03-2010

ZÜRICH, March 10, 2010 (ots/PRNewswire) - Bei ihren Untersuchungen zu
den Wegen, auf denen eine Exposition gegenüber einer häufig in
Plastikbehältern und Beschichtungen von Dosen verwendeten chemischen
Substanz erfolgt, finden Schweizer Forscher die höchsten geschätzten
Konzentrationen von Bisphenol A (BPA) bei Säuglingen, wobei die
Belastung mit zunehmenden Alter abnimmt. Auch wenn die geschätzten
Konzentrationen deutlich unter der von den europäischen
Aufsichtsbehörden festgelegten tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge
liegen, sind die Ergebnisse dennoch insofern von Bedeutung, dass man
von einem Beeinflussung der Entwicklung des Menschen durch BPA
ausgeht und die Substanz zur Klasse das Hormonsystem störenden
chemischen Verbindung gehört. Als solche kann sie möglicherweise ein
Gefahr für sich entwickelnde Säuglinge und Föten darstellen, bei
letzteren im Falle einer BPA-Exposition der Schwangeren.

Die Schweizer Studie untersucht 17 verschiedene potenzielle
Expositionsquellen bei neun Alters-/Geschlechtsgruppen in der
deutschen/ Schweizer/ österreichischen Bevölkerung, wobei sich
gezeigt hat, dass die Gruppe der mit Fläschchen ernährten Säuglinge
im Alter von 0-6 Monaten potenziell am stärksten exponiert ist. In
dieser Gruppe fanden sich geschätzte mittlere Dosisraten von fast 0,8
Mikrogramm pro kg Körpergewicht pro Tag, wobei diese Werte deutlich
unterhalb der tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge liegen. Dennoch
"ist dies in derselben Grössenordnung wie in jüngster Zeit berichtete
Konzentrationen, die bei Nagern gesundheitliche Wirkungen aufgrund
niedriger Dosen hervorriefen", so die Autoren.

"Allgemein scheint der sich entwickelnde Mensch (Fötus, Säugling
und Kind) stärker als Erwachsene exponiert zu sein", schrieb die
Autorin Dr. Natalie von Goetz, leitende Wissenschaftlerin an der
Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, zusammen mit
ihren Kollegen Matthias Wormuth, Martin Scheringer und Konrad
Hungerbuehler.

Die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge für BPA ist in der
Europäischen Union auf 50 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro
Tag festgelegt und damit mit dem Risikogrenzwert der
US-Umweltschutzbehörde EPA identisch. Die EPA und die
US-Gesundheitsbehörde FDA gaben im Januar bekannt, dass sie Studien
zur Klärung der Forschungsergebnisse zu den Wirkungen einer Belastung
mit geringen BPA-Dosen beschleunigen werden.

Die Studie mit dem Titel "Bisphenol A: How the Most Relevant
Exposure Sources Contribute to Total Consumer Exposure" (Bisphenol A:
wie die wichtigsten Expositionsquellen zur Gesamtexposition des
Verbrauchers beitragen) erscheint in der März-Ausgabe des Journals
Risk Analysis, das von der Fachgesellschaft Society for Risk Analysis
herausgegeben wird.

Die Forscher geben die relativen Anteile der wichtigsten
Expositionswege im Einzelnen an und schätzen so die Gesamtexposition
des Verbrauchers, wohingegen zuvor durchgeführte Studien sich häufig
auf einen einzigen Expositionsweg konzentrierten. Bislang fehlt es an
Daten zum relativen Beitrag der verschiedenen Expositionswege an der
Gesamtbelastung des Verbrauchers, aber genau diese Informationen sind
entscheidend für den Umgang mit Risiken, die in Zusammenhang mit
Substanzen bestehen. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse von
Studien, die sich damit beschäftigen, wie Flaschen und Behälter aus
Polycarbonat mit zunehmender Erwärmung mehr chemische Substanzen
freisetzten, und der Ergebnisse anderer Forschungsarbeiten stellt die
vorliegende Studie fest, dass Nahrungsmittel bei allen
Verbrauchergruppen die Hauptquelle der BPA-Belastung sind. Allerdings
entfallen auch Anteile auf die Umgebungsluft, das Trinkwasser aus mit
Epoxid abgedichteten Rohren und zahnärztliche Eingriffe sowie auf
andere Quellen. Bei Erwachsenen stammen die höchsten Belastungen aus
Nahrungsmitteln in Dosen.

Die höchste Unsicherheit der Beurteilung liegt in den Annahmen
zum Verzehr von abgepackten Nahrungsmitteln begründet. Folglich
konzentrierten sich die Forscher auf die Gewinnung von realistischen
Aufnahme-Mittelwerten aus einer Vielzahl unterschiedlicher Studien,
um zunächst die einzelnen BPA-Quellen zu unterscheiden.

Die Autoren fordern vermehrte Forschungsanstrengungen, um
Ersatzmaterialien für diese Anwendungszwecke zu finden. Es zeigte
sich, dass die Ergebnisse zu den Dosisraten für alle Verbraucher
weitgehend mit den weltweiten Biomonitoring-Studien mit BPA-Messung
bei Menschen übereinstimmten, darunter auch Untersuchungen in den
USA.

Risk Analysis: An International Journal wird von der
gemeinnützigen Fachgesellschaft Society for Risk Analysis (SRA)
herausgegeben. Die SRA ist eine multidisziplinäre, interdisziplinäre,
wissenschaftliche, internationale Gesellschaft, die all denen ein
offenes Forum bietet, die an Risikoanalyse interessiert sind. Dabei
ist die Definition der Risikoanalyse breit gefasst und schliesst
Risikobewertung, Risikobeschreibung, Risikokommunikation,
Risikomanagement und risikobezogenen Politik im Kontext der Risiken
für den Einzelnen, öffentliche und private Organisationen sowie die
Gesellschaft auf lokaler, regionaler, nationaler oder globaler Ebene
mit ein. http://www.sra.org

Um ein Interview mit der Autorin bzw. den Autoren zu vereinbaren,
wenden Sie sich bitte an: Steve Gibb, +1-703-610-2441,
Steve.Gibb@noblis.org, oder Lisa Pellegrin, +1-571-327-4868,
Lisa.Pellegrin@noblis.org. Redaktioneller Hinweis: Die vollständige
Studie ist auf Anfrage von Lisa Pellegrin/Steve Gibb erhältlich oder
unter folgendem Link abrufbar: http://www3.interscience.wiley.com/cgi
-bin/fulltext/123268422/HTMLSTART

Originaltext: Society for Risk Analysis
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79314
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79314.rss2

Pressekontakt:
CONTACT: Steve Gibb, +1-703-610-2441, Steve.Gibb@noblis.org im
Auftrag derSociety for Risk Analysis


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