Neue OZ: Kommentar zu Missbrauch / Kirche
Geschrieben am 11-03-2010 |
Osnabrück (ots) - Ohne Aktionismus
Die täglich neuen Enthüllungen über sexuellem Missbrauch in Schulen, Heimen und Organisationen reißen nicht ab. Die Nachrichten stammen vorwiegend aus Einrichtungen der katholischen Kirche und können so den falschen Eindruck erwecken, als ob die Vergehen von Priestern und kirchlichen Mitarbeitern flächendeckend und systembedingt seien. Doch dafür fehlt bisher ein wissenschaftlich und statistisch eindeutiger Beweis.
Die jüngst bekannt gewordenen Vorwürfe auch an nichtkirchlichen Schulen belegen, was Staatsanwälte und andere Fachleute längst festgestellt haben: Missbrauch findet an allen pädagogischen Einrichtungen statt, auch in Sportvereinen und am häufigsten in den Familien. Wenn jetzt CSU-Landespolitiker Kritik an der Kirche üben, hat dies vor allem mit der Situation im katholisch geprägten Bayern zu tun. Längst nicht jeder Bischof ist dort in der Vergangenheit so vorgegangen, wie es wünschenswert gewesen wäre.
Gefragt ist nun zweierlei, ohne in bloßen Aktionismus zu verfallen: Zum einen die juristische Aufarbeitung der Vorkommnisse - und zum anderen die Vorbeugung, damit es keine neuen jungen Opfer gibt. Es kann hilfreich sein, wenn sich Politiker mit den in der Erziehung beteiligten Institutionen zusammensetzen. Dazu gehört zweifellos, aber nicht allein die katholische Kirche.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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