WAZ: Von Reue keine Spur. Kommentar von Stefan Wette
Geschrieben am 12-03-2010 |
Essen (ots) - Einsicht und Umkehr fordern Mediziner von ihren Patienten. Doch gerade an Einsicht hat es der so angesehene Professor Christoph Broelsch im Prozess vor dem Essener Gericht mangeln lassen. Wie ein kleiner Betrüger räumte er nur ein, was wirklich nicht mehr zu leugnen war. Wahre Größe sieht anders aus.
Das Gericht nahm ihm den Heiligenschein. Es zeigte akribisch auf, dass die "Spenden" eben nicht dazu dienten, armen, gesetzlich Versicherten eine Chefarzt-OP zu ermöglichen. Tatsächlich ging es ihm oft schlicht um Schwarzgeschäfte, erinnerten sich Patienten auch an Geldscheine in seiner Kitteltasche.
Vorsichtig formulierte das Gericht, blieb aber in der Sache eindeutig. Und machte deutlich, dass Broelsch bei einem frühzeitigen Geständnis mit mehr Milde hätte rechnen können. Nachgedacht hatte es über eine Bewährung, etwa mit der Auflage, als gemeinnützige Arbeit Obdachlose medizinisch zu versorgen. Aber da stand er sich selbst im Weg.
Dem Ärztestand hat der Professor einen schlechten Dienst erwiesen. Wenn die Mediziner, mittlerweile professionell gelenkt, über schlechte Bezahlung klagen, dann bleibt da auch das von Broelsch geprägte Bild eines raffgierigen Arztes. Denn ein Einzelfall ist er sicher nicht. Zu leiden haben darunter die Mediziner, die ihren Beruf ehrlich ausüben.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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