Neue OZ: Kommentar zu Energie / Kraftwerke / Stadtwerke
Geschrieben am 12-03-2010 |
Osnabrück (ots) - Gute Argumente
Der Vorstoß der Stadtwerke trifft die Bundesregierung an einer empfindlichen Stelle. Das sensible Thema der Laufzeitverlängerung sorgt nicht nur bei Bürgern für Unruhe, sondern auch für Streit innerhalb der Koalition. Der massive Gegenwind der kommunalen Energieerzeuger macht deutlich, worum es in der Debatte eigentlich geht: Die Frage, wer in Sachen Stromerzeugung künftig die Vormachtstellung haben soll. Tatsächlich würde eine Laufzeitverlängerung den vier derzeitigen Marktriesen in die Karten spielen. Für die Stadtwerke, die sich zuletzt immer selbstbewusster positionierten, wäre die Konkurrenz ungleich größer.
Dass sogar Stadtwerke auf die Barrikaden gehen, an denen Marktführer RWE beteiligt ist, zeigt: Die "Kleinen" haben wirklich darauf vertraut, dass die Energieerzeugung künftig dezentraler wird. Dass es ihnen eher um den Umsatz als die Umwelt gehen dürfte, sollte nicht stören: Der Vorschlag, im Falle einer Laufzeitverlängerung wenigstens alte Kohlekraftwerke stillzulegen, hätte ja durchaus CO2-Einspareffekte. Hinzu kommt, dass ein Machtbeschnitt der "Großen" wegen des dann stärkeren Wettbewerbs auch die Strompreise sinken lassen könnte. Die Stadtwerke liefern der Regierung damit gute Argumente, die Laufzeitverlängerung zu überdenken.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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