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Deutscher Wohnungsbau bleibt in Europa zurück / Schweiz erstmals an der Spitze - Fünf weitere Nachbarn bauen mehr als doppelt so viel wie Deutschland - Einbruch in Spanien und Irland um 80 Prozent sei

Geschrieben am 15-03-2010

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Die Finanzkrise hat den Wohnungsneubau in vielen Ländern gründlich
durchgerüttelt, doch Deutschland behält im sechsten Jahr in Folge in
Europa den letzten Tabellenplatz. Wie LBS Research auf Basis der
aktuellen Bauprognose von Euroconstruct mitteilt, entstehen 2010 beim
neuen Spitzenreiter Schweiz mit 6,3 Einheiten pro 1.000 Einwohner
fast viermal so viele Wohnungen wie in Deutschland mit 1,7. Fünf
weitere Nachbarn folgen mit Werten zwischen 4,9 und 3,9 (vgl.
Grafik). Dies belegt neben den jüngsten Bedarfsprognosen zusätzlich
die immer noch vorhandenen Defizite im deutschen Neubau.

Die LBS-Experten erinnern daran, dass die Situation Mitte der 90er
Jahre noch ganz anders war. 1996 lag Deutschland mit 6,8
Fertigstellungen pro 1.000 Einwohner unmittelbar hinter Irland (9,5
pro 1.000 Einwohner) auf Platz 2 der europäischen Neubau-Tabelle.
Seitdem ist hierzulande die Bautätigkeit auf weniger als ein Drittel
geschrumpft. In anderen Ländern dagegen kam es über viele Jahre zu
einem echten Boom. An der Spitze standen noch vor drei Jahren Irland
und Spanien mit über 17 Wohnungen pro 1.000 Einwohner - während
Deutschland sich schon seit 2005 am europäischen Tabellenende
wiederfindet.

Die im Rahmen von Euroconstruct zusammenarbeitenden Institute
(u.a. das Ifo-Institut, München) sehen laut LBS Research für 2010
deutliche Korrekturen bei den Fertigstellungen in Spanien und Irland
voraus, und zwar mit einem Einbruch um über 80 Prozent innerhalb von
nur zwei Jahren. Die irische Bautätigkeit fällt damit auf den
viertletzten Platz zurück. Spanien liegt lediglich zwei Ränge davor,
also gleichfalls im unteren Drittel der europäischen
Wohnungsbau-Tabelle.

Nach Auskunft der LBS-Immobilienexperten macht vor allem der Blick
auf die direkten Nachbarn deutlich, wie ungewöhnlich die hiesige
Situation ist. Denn mit Ausnahme Dänemarks und Tschechiens, deren
Neubau-Niveau "nur" 75 Prozent höher liegt als in Deutschland, weisen
alle untersuchten Anrainerstaaten eine mehr als doppelt so hohe
Neubauintensität auf: von Polen (4,4) über die Niederlande (3,9),
Belgien (4,4), Frankreich (4,9) und Österreich (4,7) bis zum neuen
Spitzenreiter Schweiz, der mit 6,3 fast auf den vierfachen Wert
kommt.

Dieser internationale Vergleich bestätigt deutlich den Befund aus
aktuellen Bedarfsprognosen. So hat bereits eine Anfang 2009
durchgeführte LBS-Umfrage unter den führenden deutschen
Wohnungsmarktforschungsinstituten eine erhebliche Lücke zwischen
Neubau und Bedarf aufgezeigt. Demnach erwartet die Expertenmehrheit
auch langfristig - bis zum Jahre 2025 - einen Neubaubedarf in der
Größenordnung zwischen 270.000 und 350.000 Wohneinheiten in
Deutschland. Auch die aktuelle BBR-Prognose geht in ihren beiden
Varianten bis 2015 von einem jährlichen Gesamtbedarf (inkl. neuer
Wohnungen im Bestand) in der Größenordnung von 220.000 bis 270.000
Einheiten aus - übrigens mit einem eindeutigen Schwerpunkt im
Eigenheimbau.

Immerhin liefert das Ifo-Institut dazu einen ersten
Hoffnungsschimmer: Es prognostiziert nämlich, dass sich der
Wohnungsneubau in Deutschland von seinem aktuellen Tiefstand erholt
und bis 2012 um 28 Prozent zulegt.

Originaltext: Landesbausparkassen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/35604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_35604.rss2

Pressekontakt:

Dr. Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de


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