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Statement: Die Vitaminfalle

Geschrieben am 18-03-2010

Wölfersheim (ots) - Vitamine sind lebensnotwendig und zur
Erhaltung der Gesundheit unentbehrlich. Immer wieder aber erscheinen
Beiträge in den Medien, die das Thema Vitamine auf reine
Geschäftemacherei der Pharmaindustrie reduzieren, wenn nicht sogar
vor Schäden warnen. GIVE e.V. - die Gesellschaft zur Information über
Vitalstoffe und Ernährung hält es in diesem Zusammenhang für dringend
erforderlich, solche Diskussionen sachlich zu führen und sich an
belegbare Tatsachen zu halten. So berief sich ein Film des SWR ("Die
Vitaminfalle") kürzlich auf eine Metaanalyse verschiedener
wissenschaftlicher Untersuchungen - mit dem Ergebnis, dass die
Einnahme von Vitaminpräparaten die Sterblichkeit erhöhen könne.

Tatsächlich kommt die zitierte Studie zu einem solchen Schluss.
Allerdings weist sie gravierende methodische Mängel auf, die der Film
nicht erwähnt. Es handelt sich bei den zugrunde liegenden Daten um
nichts Neues, im Gegenteil: Die Metaanalyse bezieht sich auf 67
verschiedene Studien von 750 verfügbaren. Mehr als 400 Studien
blieben unberücksichtigt, weil in ihnen keine Todesfälle auftraten.
Die letztendlich verwendeten 67 Studien unterscheiden sich in ihrer
Anlage dermaßen stark, dass ein Vergleich keiner wissenschaftlichen
Sicht standhält; allein die Behandlungsdauer der Testpersonen
schwankt zwischen einem Tag und 12 Jahren, die Dosierung der
Mikronährstoffe war in einigen Studien bis zu 500mal so hoch wie in
anderen. Zudem wurden bei den aufgetretenen Todesfällen die
Todesursachen nicht berücksichtigt. Aus einer so unvergleichbaren
Datengrundlage so weit reichende statistische Aussagen abzuleiten,
entspricht vorsichtig ausgedrückt nicht dem in Deutschland und
international üblichen wissenschaftlichen Standard. Kein seriöser
Wissenschaftler kann so etwas ernst nehmen.

Es stellt sich auch die Frage, weshalb der SWR-Beitrag nicht etwa
d e n bekanntermaßen kritischen Professor für Medizinische
Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie der
Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Dr. med. Joerg Hasford,
zitiert, sondern einen weitgehend unbekannten und schlecht
einschätzbaren "Experten" aus der Schweiz. Dadurch entsteht der
Eindruck einer sehr willkürlichen Auswahl von Kommentatoren, die eben
genau das sagen, was ins "Bild" des Redakteurs passt. Eine kritische
Auseinandersetzung sieht anders aus.

Leider finden solche Studien mit auf den ersten Blick ähnlich
spektakulären Schlussfolgerungen immer wieder Eingang in die Medien,
zumal provokante Aussagen höhere Beachtung finden, als solche, die
ohnehin bekanntes Wissen bestätigen. Zum altbekannten Sachverhalt
gehört auch, dass die Wirkung einer jeden Substanz im menschlichen
Körper immer auch von der Dosis abhängt. Es steht außer Frage, dass
die Zufuhr von Vitaminen u. ä. nicht wahllos erfolgen sollte, sondern
gezielt. Dass in Fällen extrem hoch dosierter Vitaminzufuhr Schäden
auftreten können, weiß jeder Mediziner. Daraus allerdings zu folgern,
Vitaminpräparate seien überflüssig oder gar gefährlich, ist etwa so,
wie vor dem Wassertrinken zu warnen, weil man sich mit entsprechenden
Mengen davon auch umbringen kann.

Originaltext: GIVE e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70861
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70861.rss2

Pressekontakt:
GIVE e.V.
Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung
Frau Sepideh Roozbiany
Kölner Sraße 14
61200 Wölfersheim

Tel.: 06172/2872890
Fax: 06172/2872892
Fax: 06172/2872892
info@giveev.de
www.giveev.org

V.i.S.d.P.
Kay Richter (1. Vorsitzender)
Ebba Loeck (2. Vorsitzende)


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