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So operiert die Holzmafia Verdeckte Ermittlungen zeigen die Praxis der Regenwald-Plünderer

Geschrieben am 19-03-2010

Hamburg (ots) - Verdachtsmomente, aber keine Beweise; Schätzungen,
aber keine exakten Zahlen; Satellitenaufnahmen, aber keine Namen:
Umweltschützern fällt es häufig schwer, die Verantwortlichen für den
fortschreitenden Raubbau am Regenwald in flagranti zu überführen.
Doch manchmal gelingt es: GEO-Reporter haben den Chef der
Washingtoner Umweltschutzgruppe Environmental Investigation Agency
(EIA) dabei begleitet, wie er auf Madagaskar under cover den
illegalen Holzeinschlag in einem Nationalpark ermittelte.

Wie GEO in seiner heute erscheinenden April-Ausgabe berichtet, ist
es dem EIA-Chef Alexander von Bismarck, einem 37-jährigen Biologen,
gelungen, die Händlerkette für das ebenso wertvolle wie
bestandsgefährdete Rosenholz, für das in den USA bis zu 2200, in
Asien bis zu 5000 Dollar pro Kubikmeter erzielt werden, bis zu den
Holzfällern zurückzuverfolgen. In Begleitung zweier GEO-Reporter gab
sich von Bismarck gegenüber dem madagassischen Holzhändler Roger
Thunam, zu dessen Kunden auch ein renommierter deutscher Händler
gehört, als Kaufinteressent für das vom Aussterben bedrohte Ebenholz
aus. Die GEO-Reporter stellten sich als Gitarrenbauer vor, die mit
ihrem Holzlieferanten die Qualität seiner Ware prüfen wollten.
Daraufhin wurden die falschen "Interessenten" nach mehrtägigem Marsch
durch den Regenwald zu einem rund 100-köpfigen Holzfällerteam mitten
im Masoala-Nationalpark geführt, der noch artenreichsten Region der
Insel - und Zeugen des Einschlags und Abtransports von täglich
Dutzenden Ebenholz- und Rosenholzstämmen.

Hintergrund: Auch auf Madagaskar ist das Fällen von Rosenholz und
Ebenholz in "sensiblen Zonen", zu denen Nationalparks gehören,
verboten. Nach internationalem Recht aber wird der Handel mit ihnen
paradoxerweise in jenem Moment legal, wo das Holz das betreffende
Land verlassen hat. Denn im CITES-Abkommen, das den
zwischenstaatlichen Handel mit Tieren und Pflanzen regelt, haben sich
die 175 Unterzeichnerstaaten nur bei einer Handvoll kommerziell eher
unwichtiger Baumarten auf einen übernationalen Schutzstatus einigen
können. Eine Ausnahme bildet ein Bundesgesetz der USA, seit 2008 in
Kraft, das "Import, Kauf, Verkauf, Transport, Erwerb und Zukauf" von
im Ursprungsland illegal geschlagenem Holz auch im Empfängerland
strafbar macht und mit Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren
belegt. Ein Schritt gegen das "Waschen" illegalen Holzes auf dem
Transportweg, etwa über ein Drittland wie Deutschland. Der so
genannte "Lacey Act", so von Bismarck, "ist der größte
Naturschutzerfolg seit Jahren in den USA. Wenn er Wirkung zeigt, dann
hat das Vorbildcharakter."

Nach den Recherchen von Bismarcks und seiner Organisation hat der
mit dem neuen madagassischen Regime offenbar verbrüderte Roger Thunam
im März 2009 einen Container Ebenholz zu einem Hamburger Holzhändler
geschickt, der die Lieferung an den US-Gitarrenbauer Gibson
verkaufte. Gibson steht seither im Verdacht, gegen den Lacey Act
verstoßen zu haben; eine Hausdurchsuchung ist erfolgt, die Behörden
ermitteln. Gibson könnte die erste Firma sein, die nach dem Lacey Act
angeklagt wird. Es sei denn, die neue madagassische Putsch-Regierung
kommt ihr zu Hilfe: Sie hat ein Dekret erlassen, das den Handel mit
Rosen- und Ebenholz aus Nationalparks plötzlich erlaubt.

Die vollständige Reportage in GEO 4/2010. Die aktuelle GEO-Ausgabe
umfasst 154 Seiten, kostet 6,30 Euro und ist ab sofort im Handel
erhältlich.

Unter www.geo.de/presse-download finden Sie das aktuelle Heftcover
zum Download.

Originaltext: Gruner+Jahr, GEO
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7861
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7861.rss2

Pressekontakt:
Maike Pelikan
GEO Marktkommunikation
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 21 57
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 56 83
E-Mail pelikan.maike@geo.de
Internet www.geo.de


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