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Zuviel deutscher Wald wird verbrannt / Am Tag des Waldes fordert Industrie politische Weichenstellung hin zur Kaskadennutzung: Holz muss erst stofflich genutzt werden, bevor es als Brennstoff dient

Geschrieben am 19-03-2010

Gießen (ots) - Mit Holz zu heizen hat Konjunktur - und das nicht
erst seit diesem Extremwinter. Erstmals in der Geschichte der
Bundesrepublik haben die Deutschen in den vergangenen Monaten mehr
Holz verbrannt als stofflich für Produkte verarbeitet. Mit dieser
Vergeudung seines wohl wichtigsten Rohstoffs hat sich Deutschland
innerhalb weniger Jahre auf das Niveau von Entwicklungsländern
herabgearbeitet, die ihr Holz ebenfalls überwiegend verbrennen.

80 Prozent der Wärme, die aus den boomenden erneuerbaren Energien
erzeugt wird, stammt aus Holz. Und längst lässt sich der
Brennholzbedarf nicht mehr allein aus Sägeresten oder Altholz decken.
Vielmehr wird immer mehr Holz direkt aus dem Wald verheizt. "Das ist
in ökologischer und ökonomischer Hinsicht eine Fehlentwicklung und
wird den Verwertungspotenzialen von Holz nicht gerecht", sagt Prof.
Arno Frühwald, Institut für Holztechnologie und Holzbiologie,
Hamburg. Zum einen bringen Pellets und Hackschnitzel, Scheitholz und
Holzbriketts die Forstwirtschaft und somit den Wald an die Grenzen
der Nachhaltigkeit. Zum anderen kappt das zunehmende Verheizen von
verarbeitbarem Waldholz die Versorgung der Holzindustrie und
gefährdet ihre globale Führungsposition, die Exporterfolge der
letzten Jahre und die daran hängenden Arbeitsplätze. Studien des
Bundesforschungsinstitut von Thünen (vTI) belegen, dass die
Bioenergie schon heute den Nachwuchs im Wald und einzelne Baumarten
beeinträchtigt: es wird teilweise mehr geerntet als nachwächst.

Ungeachtet der Verknappung forciert der Staat das Verheizen von
Holz: Indem er die energetische Nutzung von Holz mit dem reduzierten
Umsatzsteuersatz von sieben Prozent fördert und auf das Heizen mit
Holz keine Ökosteuer erhebt, verzichtet der Fiskus allein bei der
Umsatzsteuer auf jährliche Einnahmen von mind. 262 Mio. Euro.
"Diverse Marktanreizprogramme feuern die Problematik sprichwörtlich
an", stellt Dr. Peter Sauerwein fest. Der Geschäftsführer des
Verbands der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) rät: "Ehe wir
Holz endgültig entsorgen, sollten wir es so lange wie möglich im
Wirtschaftssystem nutzen." Experten sprechen vom Prinzip der
Kaskadennutzung: "Das dient nicht nur der Wertschöpfung und
Innovationskraft, sondern auch dem Klimaschutz, weil Holzprodukte das
Klimagas CO2 für ihre gesamte Lebensdauer wegspeichern."

Der VHI fordert die Bundesregierung deshalb auf, die
Subventionierung der Verbrennung stofflich nutzbarer Holzsortimente
sofort zu stoppen. Allein in der Holzwerkstoffindustrie und in
nachgelagerten Bereichen wie der Möbelindustrie hängen rund 300.000
Arbeitsplätze vom Holz ab. Insgesamt beschäftigt der Sektor, der auf
dem Rohstoff aufbaut, 1,2 Mio. Arbeitsplätze in rund 150.000
Unternehmen.

Download des vollständigen Textes mit 3 Fotos:
http://www.vhi.de/Stellungsnahmen.cfm

Originaltext: Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79403
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79403.rss2

Pressekontakt:
Verantwortlich:
Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V.
Dr. Peter Sauerwein
Ursulum 18, 35396 Gießen
Fon: 0641.97547-0
vhimail@vhi.de
www.vhi.de

Redaktion:
Kienbaum Communications
Lars Langhans
Ahlefelder Straße 47, 51645 Gummersbach
Fon: 02261.703-643
lars.langhans@kienbaum.de
www.kienbaum-communications.de


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