Brief von Petra Pau an Günter Grass
Geschrieben am 16-08-2006 |
Berlin (ots) - Zur aktuellen Diskussion hat Petra Pau, Vizepräsidentin des Bundestages, gestern einen Brief an Günter Grass geschrieben. Hier folgen Auszüge:
Sehr geehrter Günter Grass,
Sie haben eingeräumt, dass Sie als 17-Jähriger gegen Ende des 2. Weltkrieges der Waffen-SS angehörten. Sie sprachen spät darüber, aber nun ist es raus.
Was Ihnen seither widerfährt, bedaure ich sehr. Gewiss, Sie sind eine öffentliche und preisgekrönte Persönlichkeit. Aber das erklärt nicht alles.
Ich unterstelle: Sie hatten Gründe für Ihr Schweigen und Sie haben Gründe für Ihr Reden. Ich muss Sie nicht teilen. Aber ich kann Sie respektieren.
Zugleich bitte ich Sie zu bedenken. Dasselbe erfahren unzählige Ostdeutsche seit 16 Jahren. Es wird nicht differenziert, es wird nicht gewogen, sie werden eingetütet und abgestempelt. Vielleicht können Sie das jetzt nachvollziehen.
Im offiziellen Bayern gilt sogar schon als verdächtig, wer zu DDR-Zeiten dem Kleingartenverband oder einem Anglerverein angehörte. Dumpfsinn? Ja!
Sie haben einmal gemahnt, wir Deutschen hätten nicht gelernt mit unserer Geschichte umzugehen. Ihr Zitat wird derzeit gegen Sie gesetzt. Es stimmt dennoch, nicht pauschal, aber noch immer und viel zu oft.
Ich wünsche daher, Ihre späte Offenbarung wird weniger zum Anlass für besser wissende Polemik genommen und stattdessen mehr für bessernde Besinnung.
Mit freundlichen Grüßen Petra Pau
Originaltext: Die Linke.PDS Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2
DIE LINKE. Fraktion im Bundestag Hendrik Thalheim Tel.: 030/22752800 Mobil: 0172/3914261 Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
25831
weitere Artikel:
- Europaabgeordnete Gräßle (CDU) kritisiert Bundeswirtschaftsministerium Hamburg (ots) - Im Streit um die Offenlegung der Empfänger von EU-Subventionen droht ein Konflikt zwischen dem Bundeswirtschaftsministerium und europäischen CDU-Politikern. Die CDU-Europaabgeordnete, Ingeborg Gräßle äußert im Gespräch mit der ZEIT heftige Kritik an der Haltung von Wirtschaftsminister Michael Glos. Alle fordern "mehr Transparenz in Europa. Und nun will das Wirtschaftsministerium sie verhindern", sagt Gräßle, die wie auch die EU-Kommission für mehr Offenheit im Umgang mit EU-Fördergeldern wirbt. Das Bundeswirtschaftsministerium mehr...
- Zahnärzteorganisationen fordern Kostenerstattung im Zuge der Gesundheitsreform Berlin (ots) - Zur aktuellen Debatte um die Kostenerstattung im Rahmen der Gesundheitsreform erklären die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK): Die Chancen, die die Kostenerstattung für das Gesundheitswesen bietet, werden bisher viel zu wenig genutzt. Das Kostenerstattungsprinzip muss im Zuge der Gesundheitsreform erweitert werden und das Sachleistungsprinzip als bisher dominierende Leistungsform ersetzen. Kostenerstattung stärkt die Therapiefreiheit des Patienten, schafft Kostentransparenz mehr...
- Bernhardt: Rahmenbedingungen für Private Equity verbessern Berlin (ots) - Zu den Forderungen der Beteiligungsbranche nach einem Private Equity Gesetz erklärt der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Otto Bernhardt MdB: Keine Frage, die Union setzt sich ebenso wie die Beteiligungsbranche für eine zügige Einführung eines Private Equity Gesetzes ein. Das Unternehmensbeteiligungengesellschaftengesetz (UBGG) führt nicht nur wegen seines unverständlichen Namens ein Nischendasein, auch inhaltlich ist es antiquiert. Wir wollen möglicht bald das UBGG erweitern und in ein Private-Equity mehr...
- Gregor Gysi: Verhängnisvolle Fehlentscheidung der Bundesregierung Berlin (ots) - Zur Entscheidung der Bundesregierung, den Vereinten Nationen Bundeswehr- und Bundespolizeieinheiten für eine internationale Stabilisierungstruppe im Nahen Osten anzubieten, erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE., Gregor Gysi: Die Bundesregierung hat eine verhängnisvolle Fehlentscheidung getroffen, die weder der historischen Verantwortung Deutschlands noch seiner bisherigen Rolle im Nahost-Konflikt gerecht wird. Deutsche Soldaten und Polizisten können als Teil einer internationalen Truppe keine Stabilisierung mehr...
- Neues Deutschland: zum Jahrestag des KPD-Verbots Berlin (ots) - Vor fünfzig Jahren wurde die KPD verboten. Es war Angst, es war Hass. Und was blieb? Die Frage an die Demokratie, wie viel Radikalität der Kritik sie in ihrem Kern verträgt, und die Frage an die Kommunisten, wie sehr sie in ihrem Herzen bürgerliche Demokraten sein können. Die Frage ist nicht wirklich beantwortet. Der Hass auf die Kommunisten blieb, weil die Angst blieb. Tief innen im System. Man spürt sie, wenn man sie nur spüren will. Was immer Kommunisten tun, sie sind der Lackmus-Test, wie sich diese Gesellschaft in Selbstbeherrschung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|