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BEE kritisiert interessengeleitete Debatte um vermeintliche Kostensteigerung durch Erneuerbare Energien

Geschrieben am 22-03-2010

Berlin (ots) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)
bewertet die jüngste Debatte um vermeintlich steigende Strompreise
durch den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien als verfehlt
und interessengeleitet. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird in
den kommenden Jahren weiter voranschreiten. Das ist nicht nur
politisch gewollt, sondern aus Gründen des Klimaschutzes und der
Ressourcenschonung richtig und notwendig. Zudem bringt der Ausbau der
Erneuerbaren dem Einzelnen wie auch der Gesellschaft insgesamt
dauerhaft erhebliche finanzielle Vorteile.

"Selbst wenn durch den Ausbau der Erneuerbaren die EEG-Umlage in
den nächsten Jahren weiter ansteigen sollte, sagt das noch lange
nichts über die Strompreisentwicklung aus und schon gar nichts über
die Kosten für unsere Energieversorgung", stellt BEE-Präsident
Dietmar Schütz klar. Die Erneuerbaren hätten an der Strombörse ganz
klar einen kostensenkenden Effekt. Immer dann, wenn die Einspeisung
besonders hoch sei, sänken an der Leipziger EEX die Preise.

Außerdem hätten die Erneuerbaren allein im Stromsektor im
vergangenen Jahr 71 Mio. Tonnen CO2 und damit externe Kosten für
Klima- und Umweltschäden in Höhe von rund 5 Milliarden Euro
vermieden. Schütz: "Wer seriöse Aussagen über die Kosten der
Erneuerbaren für die Stromkunden machen will, muss sich schon die
Mühe machen und die ganze Wahrheit erzählen. Doch das passt Vielen,
die sich an der aktuellen Diskussion beteiligen, nicht ins Konzept."

Immer wieder würden Horrorzahlen lanciert, um die Erneuerbaren zu
diskreditieren und offenbar auch, um von den Problemen
konventioneller Energieproduktion abzulenken. Davon gebe es
allerdings reichlich: Störfälle in Kernkraftwerken, marode
Atommülllager mit explodierenden Entsorgungskosten und erhebliche
Rückstände beim Ausbau eigener zukunftsfähiger Erzeugungskapazitäten
auf Basis Erneuerbaren Energien bei einigen Versorgern. "Wir können
nur davor warnen, auf dieses durchsichtige Spiel hereinzufallen und
die Anstrengungen für den Umbau unserer Energieversorgung zu
bremsen", so Schütz.

Zum Hintergrund

Grundlage der aktuellen Diskussion ist eine Schätzung aus dem
Hause Vattenfall. Diese geht selbst von einer großen Unsicherheit bei
der Vorhersage der künftigen EEG-Umlage aus. So seien neben der
Einspeisung aus Erneuerbaren Energien auch die Entwicklung des
Börsenpreises und des Stromverbrauchs noch nicht absehbar. Während
einige Medien das Maximalszenario aufgegriffen haben und daraus mehr
als eine Verdopplung der EEG-Umlage von aktuell 2,05 Cent pro
Kilowattstunde bis 2011 in ihre Berichte aufnahmen, geht Vattenfall
selbst im mittleren Szenario offenbar von einem Anstieg deutlich
unter einem Cent aus. Hierbei ist weiterhin ein sehr niedriger
Börsenpreis angenommen. Steigt dieser wieder auf das Niveau von 2008,
fällt die Umlage geringer aus.

Die Höhe der EEG-Umlage hängt direkt von dieser Größe ab. Je
niedriger der Strompreis an der Börse, desto höher die Umlage, die
sich aus der Differenz der fixen Vergütung für regenerativen Strom
und dem an der Börse erzielten Erlös für die produzierten
Kilowattstunden berechnet. Eine höhere Umlage muss daher keinesfalls
automatisch Strompreiserhöhungen nach sich ziehen, wenn auf der
anderen Seite die Börsenpreise sinken.

"Viele Versorger haben ihre Preise zu Jahresbeginn erhöht und
wieder mal den Erneuerbaren den schwarzen Peter zugeschoben. Die um
ein Cent höhere EEG-Umlage sei schuld. Dabei sind die Einkaufspreise
für Strom an der Börse von 2008 auf 2009 von durchschnittlich 6,6 auf
3,9 Cent pro kWh - also um 2,7 Cent - gefallen", berichtet
BEE-Präsident Schütz. "Darauf, dass diese Vorteile an die Kunden
weitergegeben werden, warten die Verbraucher seit langem vergeblich."

Nach Berechnungen des Bundesverbandes der Energieverbraucher haben
Stromerzeuger und -versorger im Jahr 2009 von jedem Haushaltskunden
rund 150 Euro mehr kassiert als drei Jahre zuvor für die gleiche
Menge Strom. Davon seien gestiegene Beschaffungskosten sowie Steuern
und Abgaben bereits abgezogen. Für diese intransparenten und nicht
nachvollziehbaren Preissteigerungen haben die Verbraucher keinerlei
Gegenleistung erhalten. Schütz: "Wir würden es außerordentlich
begrüßen, wenn sich Verbraucher- und Sozialverbände einmal hierzu
äußern würden. Denn das ist der eigentliche Skandal!"

Originaltext: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51135
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51135.rss2

Pressekontakt:
Daniel Kluge
Referent für Medien und Politik
Fon: 030/2758170-15, Fax: -20
E-Mail: presse@bee-ev.de
Internet: www.bee-ev.de


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