Kölner Stadt-Anzeiger: SPD legt Sparkonzept für Arzneimittelausgaben vor, das weit über die bisher bekannten Regierungskonzepte hinaus geht
Geschrieben am 22-03-2010 |
Köln (ots) - Die SPD will mit einem Maßnahmenbündel die Arzneimittel ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) um bis zu vier Milliarden Euro senken.Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seiner Dienstag-Ausgabe. Das Sparkonzept, das der Zeitung vorliegt und am heutigen von der SPD-Bundestagsfraktion verabschiedet werden soll, geht über die bisher bekannten Vorschläge der Regierungskoalition zur Ausgabenbegrenzung im Pharmabereich weit hinaus. So sollen Herstellerhochpreisiger Krebstherapeutika die Kosten für die Behandlung selbst bezahlen, wenn sie bei Patienten nicht anspringt. Vorgesehen ist auch eine Erhöhung des Zwangsrabatts für Pharmahersteller von derzeit sechs auf 16 Prozent sowie ein Festschreiben der bisherigen Preise (Preismoratorium). Allein dadurch könnten die Ausgaben um eine Milliarde Euro gesenkt werden. Die Union plädiert bisher für die Erhöhung des Zwangsrabattes für Hersteller von sechs auf lediglich zehn Prozent. Medikamente zur Krebsbehandlung werden nach Ansicht der Autoren des Papiers, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Elke Ferner und des gesundheitspolitischen Sprechers Karl Lauterbach, oftmals auch in kaum Erfolg versprechenden Fällen eingesetzt. Dabei förderten die Hersteller das Verordnen ihrer Präparate, indem niedergelassenen Ärzten bis zu 5000 Euro für die Teilnahme an so genannten Anwendungsbeobachtungen gezahlt würden. Dies führe dazu, dass Mittel von Therapiekosten zwischen 10000 und 120000 Euro pro Jahr auch dann eingesetzt würden, wenn kaum Aussicht auf Erfolg bestehe. In solchen Fällen sollen die Pharma-Produzenten die Kosten selbst tragen. Damit könnten Kosten gesenkt und dem unsachgemäßen Einsatz von Arzneimitteln Einhalt geboten werden. Vielen Patienten bleibe somit eine nutzlose, aber nebenwirkungsträchtige Anwendung erspart.Neben dem erhöhten Zwangsrabatt für die Arzneimittelhersteller von 16 Prozent sollen auch die Großhandelsrabatte, die bisher den Apotheken zu gute kommen, nach den SPD-Plänen künftig an die Krankenkassen in Form niedrigerer Abgabepreise weiter gegeben werden. Der gemeinsame Bundesausschuss soll eine Positivliste aller Präparate erstellen, deren Kosten die Kassen übernehmen. Überdies fordert die SPD eine gesetzlich verankerte Abwägung zwischen Kosten und Nutzen neuer Medikamente noch vor der Zulassung. Eine entsprechende Bewertung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen soll dem nach der Zulassung von Innovationen zwingend vorgeschaltet sein.
Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2
Pressekontakt: Kölner Stadt-Anzeiger Politik-Redaktion Telefon: +49 (0221)224 2444 ksta-produktion@mds.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
258534
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: Ost-Papier der CDU SPD-Politikerin Gleicke übt scharfe Kritik Halle (ots) - Die Sprecherin der ostdeutschen SPD-Bundestagsabgeordneten, Iris Gleicke, hat das auf dem kleinen Parteitag der CDU verabschiedete Ost-Papier scharf kritisiert. Es sei ein "Sammelsurium von Allgemeinplätzen, mit denen die Ostdeutschen nichts anfangen können", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). So habe "die Bundesregierung weder einen konkreten Fahrplan noch ein auch nur in Ansätzen erkennbares Modell für eine gerechte Rentenangleichung vorgelegt". Außerdem müsse sich die CDU mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Bankenabgabe Frankfurt/Oder (ots) - In der Sache ist das Vorhaben einer Bankenabgabe sinnvoll. Vor allem international und im Investmentgeschäft tätige Geldhäuser haben durch Zockereien und undurchsichtige Geschäfte Milliarden in den Sand gesetzt und mussten durch immense staatliche Gelder, also zulasten der Steuerzahler, gerettet werden. Das darf sich nicht wiederholen. Künftig sollen die Banker selbst für ihre Misswirtschaft haften, deshalb ist eine Abgabe zu begrüßen. Selbstverständlich muss differenziert vorgegangen werden, denn nicht alle Geldhäuser, mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Programmentwurf der Linken Frankfurt/Oder (ots) - Gemessen am Entwurf für das Parteiprogramm der Linken dürfte es die rot-roten Regierungen in Berlin und Brandenburg gar nicht geben, denn in ihm werden Sozial- und Arbeitsplatzabbau strikt abgelehnt. Das Ziel ist eine Wochenarbeitszeit von 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Allerdings bleibt offen, wie die Linke ihr Programm in praktische Politik umsetzen will. Dafür müssten Mehrheiten organisiert werden. Die Latte für eine Regierungsbeteiligung gerade im Bund wurde jedoch so hoch gelegt, dass SPD und Grüne nur mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Obama Frankfurt/Oder (ots) - Zweifellos ist Obama eine Tat von historischer Dimension gelungen. Doch ist das Land über das Thema gespalten, nicht nur zwischen Republikanern und Demokraten. Auch unter den Demokraten gibt es viele Zweifler. Und für die Republikaner bleibt die Gesundheitsreform der Hauptangriffspunkt bei den Kongresswahlen im kommenden Herbst. Tatsächlich hing an der Frage, ob Barack Obama sein Vorhaben durchbringen würde, das weitere Schicksal seiner Präsidentschaft. Die Entscheidung war knapp, der Erfolg nur mit größtem persönlichen mehr...
- Islamkonferenz - Bundesinnenminister De Maizière macht Gespräche mit Zentralrat von aktiver Mitarbeit abhängig / WDR Fernsehen, "eins zu eins", 23.03.2010, 9.20 Uhr Düsseldorf (ots) - In der WDR Sendung "eins zu eins" (Ausstrahlung am 23.3.2010 um 9:20 Uhr im WDR Fernsehen) äußerte sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière zur Fortsetzung der Islamkonferenz und der Kritik durch den Zentralrat. Der Zentralrat der Muslime hatte die Teilnahme an der Vorbereitungssitzung am kommenden Mittwoch (24.03.2010) abgesagt, weil man dem Bundesinnenminister erst seine Bedenken erläutern wolle. Thomas de Maizière machte deutlich, dass er bereit ist, mit dem Zentralrat Gespräche zu führen, allerdings nur unter mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|