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Christiane Hörbiger: "Man trägt die Narbe ein Leben lang mit sich herum"

Geschrieben am 23-03-2010

München (ots) - "Als ich damals den Tod meines Mannes realisiert
habe - das war ein so furchtbarer Moment", sagt Christiane Hörbiger
(71) im Interview mit der Peoplezeitschrift FRAU IM SPIEGEL. Ihr
zweiter Mann Rolf Bigler war im Jahr 1978 gestorben. "Die Trauer
lässt nach, aber man trägt die Narbe ein Leben lang mit sich herum."
Das sei aber auch gut so. "Dieser schreckliche Moment, das
Verlassenwerden von dem liebsten Menschen auf der Welt, das gehört zu
meinem Leben."

Als vor einem Jahr ihrem Lebensgefährten, dem Schriftsteller,
Schauspieler und Intendanten Gerhard Tötschinger (63), in einer
Not-Operation ein halber Unterschenkel amputiert wurde, kamen
Todesängste wieder hoch. "Ich dachte nur, nicht schon wieder einen
geliebten Mann durch den Tod verlieren", erinnert sich die
Schauspielerin. "Dann besser ein halbes Bein weniger. Damit werden
wir fertig, wir werden sehr vorsichtig sein. Gott sei Dank - wir
haben viel Glück gehabt."

Jetzt werden sie das Haus umbauen. Und Tötschinger bekommt eine
andere Prothese. "Früher musste ich mich sogar an das Wort ,Prothese'
gewöhnen und habe mich fast geniert, es auszusprechen. Ich habe
gedacht, den Gerhard Tötschinger wird es vielleicht stören.
Mittlerweile leben wir damit. Es ist eine Gehhilfe - mehr ist es
nicht."

Darauf angesprochen, ob sie heiraten wird oder gar schon heimlich
geheiratet hat, antwortet die 71-Jährige, dass das die "schreckliche
Frage" sei, auf die sie nicht mehr antworte. "Ich habe eine
geschiedene Ehe und eine Witwenschaft hinter mir - und lebe jetzt
glücklich seit 25 Jahren mit dem Gerhard Tötschinger zusammen." Mehr
sage sie darüber nicht. "Die Heiratsfragerei halte ich nicht mehr
aus", so Hörbiger.

Das Paar verbindet ihr gemeinsamer Hintergrund. "Die gemeinsame
Erinnerung an das Wiener Burgtheater, die Liebe zur Schauspielerei.
Wir sind beide aus Wien, haben unsere Laufbahn im Nachkriegs-Wien
begonnen", erklärt die Darstellerin. "Wir können gemeinsam
zurückblicken." Es sei doch letztlich so, dass sie aus dem selben
Topf kommen. "Ich bin glücklich", betont Christiane Hörbiger
gegenüber FRAU IM SPIEGEL. "Und ich schwöre Ihnen, so ist es
wirklich."

Christiane Hörbigers Sohn Sascha, der in den USA lebt, ist jetzt
für ein, zwei Jahre mit seiner Frau und Hörbigers Enkel Luca in Wien.
"Ich gehe nur zehn Minuten zu Fuß, um meinen Enkel zu sehen", freut
sich der Star, der von dem Kleinen nicht Oma genannt wird. "Wir sagen
Nona bei uns in der Familie. Das kommt von meiner Mutter. Sie mochte
es nicht, wenn man sie Oma nannte, sondern sie wollte das
italienische Nona." Hörbiger über ihren Enkel: "Ich bin so verliebt
in ihn. Wenn ich Anekdoten über ihn erzähle, denke ich manchmal, dass
es andere gar nicht interessiert, und dass sie die Geschichten nicht
so lustig finden. Für mich sind sie zauberhaft."

Christiane Hörbiger gehört zu den beliebtesten Schauspielerinnen
in Deutschland und Österreich. In "Luises Versprechen" (6. April,
20.15 Uhr, ARD) spielt sie eine Frau, bei der der Krebs zurückkehrt,
und die sich mit dem Tod auseinandersetzen muss.

Originaltext: Frau im Spiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29590
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29590.rss2

Pressekontakt:
Ulrike Reisch
Ressortleitung Aktuell
Frau im Spiegel
Tel.: 089-272708977
E-Mail: ulrike.reisch@frau-im-spiegel.de


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