Studie: Erderwärmung gefährdet Pflanzenvielfalt - Hauptschuldige kommen glimpflich davon (mit Bild)
Geschrieben am 24-03-2010 |
Bonn (ots) -
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Sperrfrist: 24.03.2010 00:01 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Durch den Klimawandel verändern sich in den kommenden Jahrzehnten weltweit die Lebensbedingungen von Pflanzen. Regional sind dabei jedoch große Unterschiede zu erwarten. So könnten heute kühle und feuchte Gebiete in Zukunft zusätzlichen Arten Lebensraum bieten. In trockenen und warmen Regionen verschlechtern sich dagegen die klimatischen Voraussetzungen für eine hohe Artenvielfalt. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Bonn, Göttingen und Yale.
Die Forscher haben untersucht, wie viele Pflanzenarten unter den heutigen Klimabedingungen in unterschiedlichen Regionen der Erde vorkommen. Den gefundenen Zusammenhang haben sie auf 18 verschiedene Klimawandelszenarien für das Jahr 2100 übertragen. Vorhersagen darüber, wie stark sich die Artenvielfalt einer Region zukünftig tatsächlich den neuen Bedingungen anpassen wird, lässt die Studie allerdings nicht zu. Allerdings lieferten die vorgestellten Ergebnisse ein wichtiges Indiz, in welchen Gebieten eine Zuwanderung oder ein Verlust von Arten zu erwarten ist.
Am negativsten könnte sich die Erwärmung demnach auf die Artenzahlen der Pflanzen in den tropischen Amazonas-Regenwäldern Südamerikas auswirken. Für Deutschland erwarten die Wissenschaftler hingegen in Zukunft Klimabedingungen, die mehr Arten Lebensraum bieten. Einzigartige, an besondere Standortbedingungen angepasste Arten würden dabei allerdings mehr und mehr verdrängt werden. Somit fände auch im Pflanzenreich eine Globalisierung statt.
Besonders weisen die Forscher in ihrer Studie auf die klare Zweiteilung unseres Planeten hinsichtlich der Auswirkungen des Klimawandels hin. Zusätzlicher Lebensraum für Pflanzen könnte demnach überall dort entstehen, wo heute kühle und feuchte Klimabedingungen vorherrschen. Auf der anderen Seite werden in den bereits heute warmen Gebieten der Subtropen und Tropen zukünftig die Voraussetzungen für Artenvielfalt ungünstiger sein. Diese Zweiteilung hat auch eine politische Dimension: Begünstigte Gebiete decken sich weitgehend mit den Industrienationen. Durch ihren Ausstoß an Klimagasen sind diese Länder zwar Hauptverursacher des Klimawandels, leiden aber deutlich weniger unter seinen Folgen.
Originaltext: Universität Bonn Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52098 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52098.rss2
Pressekontakt: Dr. Jan Henning Sommer Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen Universität Bonn Telefon: 0228/73-2125 E-Mail: hsommer@uni-bonn.de
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