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Westfalenpost: Ein Konflikt verblasst

Geschrieben am 25-03-2010

Hagen (ots) - Mindestlohn jetzt auch in der Pflege
Von Winfried Dolderer
Auch so können Glaubenskriege enden, durch die Macht der Gewohnheit.
Was haben sie sich in der Großen Koalition noch um jede einzelne
Branche gezankt, die Union, die prinzipiell gegen den Mindestlohn,
die SPD, die prinzipiell dafür war. Mittlerweile ist der Mindestlohn
Alltag für unter anderen Textil- und Gebäudereiniger, Dachdecker,
Maler, Lackierer, die Zahl der betroffenen Branchen nimmt zu, und als
gestern die Einigung in der Altenpflege verkündet wurde, gab es von
allen Seiten nichts als Lob, den Arbeitgebern, der
CDU-Arbeitsministerin, dem FDP-Gesundheitsminister. Ein Konflikt
verblasst.
Was lässt sich auch dagegen sagen, dass Leistung sich lohnen muss,
wenigstens minimal? Dass, wer arbeitet, mehr in der Tasche haben
sollte als ein Hartz-IV-Empfänger? Es sind die derzeit gängigen und
eingängigen Parolen. Und am Horizont zeichnet sich der Wegfall der
letzten Grenzen für Arbeitnehmer in der EU ab, der bei Arbeitgebern
das Bedürfnis weckt, gegen Billigkonkurrenz gewappnet zu sein. Dass,
wer arbeitet, von seinem Lohn auch leben kann, das war in der alten
Zeit des "rheinischen Kapitalismus" einmal eine
Selbstverständlichkeit. Das ist es heute nicht mehr. In der
gewandelten Arbeitswelt bedarf dafür der Vorsorge.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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