WAZ: Billige Olivenöle siegen im Test
Geschrieben am 26-03-2010 |
Essen (ots) - Die WAZ Mediengruppe hat zwölf Olivenöle vom Chemischen Untersuchungsamt Hagen analysieren lassen. Nur jede Zweite schaffte den Test ohne große Beanstandung der Lebensmittelchemiker. Überraschend gut schneiden die billigsten Öle ab: Discounter-Ware von Aldi und Lidl und die Eigenmarken von Edeka und Rewe. Einige der getesteten Produkte waren schon zwei oder drei Jahre alt. Als frisch konnten nach Einschätzung von Christian Gertz, Leiter des Untersuchungsamtes, lediglich vier der Billig-Öle gelten. Andere waren ranzig, im schlimmsten Fall sogar "nicht mehr verkehrsfähig". Vier Öle hätten es nicht verdient, die Qualitätsstufe "nativ extra" auf dem Etikett zu tragen. Christian Gertz, der als Sachverständiger dem Deutschen Olivenöl Panel angehört, hält die EU-Vorschriften zur Kontrolle der Öle für viel zu lasch. "Diese Methoden sind analysetechnisch überholt und zu ungenau. Manipulationen und Panscherei von gutem und minderwertigem Öl kann man so gar nicht erst entdecken", meint Gertz. Noch ein Vorwurf: 95 Prozent der in Deutschland verkauften Olivenöle sind laut Aufschrift auf den Flaschen "nativ extra". Doch nur 50 Prozent der Welt-Ernte er-reicht diese Qualität. "Wie kommt denn solch ein Missverhältnis zu Stande? Ich halte Etikettenschwindel in vielen Fällen für wahrscheinlich", erklärt Gertz. In der EU muss seit Juli 2009 auf jeder Flasche Olivenöl stehen muss, wo es herkommt. Testkäufe der WAZ zeigen aber, dass in den Supermärkten immer noch viele alte Öle verkauft werden, die diese Informationen nicht bieten. Statt konkrete Ländernamen findet der Kunde schwammige Formulierungen wie "aus dem Mittelmeerraum" oder "aus der Gemeinschaft".
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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