Neue OZ: Kommentar zu Deutschland / Türkei / Bildung
Geschrieben am 26-03-2010 |
Osnabrück (ots) - Lernt Deutsch
Türkische Gymnasien in Deutschland? Prinzipiell spricht nichts dagegen. Schließlich gibt es im Land ebenso britisch und amerikanisch geprägte Bildungseinrichtungen, wie es weltweit auch deutsche Schulen gibt, die etwa in Ägypten oder Afghanistan als Eliteschmiede gelten. Nur: Ministerpräsident Erdogan scheint mit seinem Vorstoß andere Ziele zu verfolgen, als den Erwerb des Türkischen als Fremdsprache in Deutschland zu fördern. Erdogan empfiehlt mit nationaler Inbrunst Jugendlichen mit anatolischem Migrationshintergrund offensichtlich, Türkisch in Berlin oder Gelsenkirchen als Muttersprache anzusehen - und Deutsch als Fremdsprache!
Dass dies einen integrationspolitischen Irrweg sondergleichen darstellt, haben Union und SPD erkannt. Die Ablehnung von Erdogans Vorstoß durch die Kanzlerin ist daher richtig. Die Parallelgesellschaften müssen integriert und nicht durch ein zweites Schulsystem womöglich unter Kontrolle Ankaras auch noch verfestigt werden. Wer in Deutschland aufwächst, leben und arbeiten möchte, hat die Sprache seiner neuen Heimat möglichst gut zu beherrschen. Was eine Binsenweisheit ist, war leider viel zu lange politisch umstritten. Jugendliche mit türkischen Wurzeln weisen oft enorme Sprachdefizite auf, entsprechend gering sind die Berufschancen. Hier muss dringend gegengesteuert werden. Erdogan hätte daher besser sagen sollen: Lernt Deutsch!
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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