Börsen-Zeitung: Kein Selbstläufer, Kommentar zur Staatsanleihe Griechenlands von Kai Johannsen
Geschrieben am 29-03-2010 |
Frankfurt (ots) - Griechenland bekommt am Euro-Staatsanleihemarkt weiterhin Geld. Das hat der gestrige Bond-Auftritt mit einer siebenjährigen Laufzeit über 5 Mrd. Euro bewiesen. Aber - und das hat die Anleihetransaktion eben auch gezeigt - ein Selbstläufer war der Deal nicht.
Die Investoren legten eine stärkere Zurückhaltung als bei der Anleihetransaktion Anfang dieses Monats an den Tag, was an verschiedenen Aspekten ablesbar war. Das Orderbuch war zwar nur rund drei Stunden geöffnet und erreichte ein Volumen von mehr als 6 Mrd. Euro. Bei der zehnjährigen Laufzeit Anfang des Monats, über die ebenfalls 5 Mrd. Euro aufgenommen wurden, betrug das Nachfragevolumen noch mehr als 16 Mrd. Euro. Beteiligt haben sich an der gestrigen Transaktion auch "nur" noch 175 Investoren. Vor vier Wochen waren 400 Adressen mit von der Partie.
Preissensibler sind die Anleger ebenfalls geworden. Das siebenjährige Papier wurde noch mit einer Spread-Vorgabe von 310 Basispunkten (BP) über Swaps vermarktet - auf diesem Niveau war auch die Zehnjährige angepriesen worden. Vor vier Wochen konnten die Hellenen den Spread noch um 10 BP auf 300 BP einkürzen. Dieses Mal war der Spielraum für engere Spreads nicht mehr gegeben. Es blieb bei 310 BP über Swaps (rund 334 BP über Bundesanleihen). Die Investorenzurückhaltung trotz EU-Hilfsplan kann zum Teil auf die anstehenden Osterfeiertage und den verlängerten Urlaub vieler Anleger zurückgeführt werden, aber eben nur zu einem Teil. Denn in Sachen griechischer Refinanzierung steht noch ein wenig an. 15,5 Mrd. Euro werden bis Ende Mai noch benötigt, hieß es bei der griechischen Schuldenagentur in der vergangenen Woche. Seit gestern sind es 5 Mrd. Euro weniger.
Bleibt die Frage, wie der Rest geschultert wird. Im Euro ist nur noch wenig Platz, da bereits die Laufzeiten fünf, sieben und zehn Jahre bedient wurden. Vom Fälligkeitsprofil her betrachtet kommt nun noch eine dreijährige Anleihe in Betracht, über die weitere 5 Mrd. Euro lockergemacht werden könnten. Denn 2013 haben die Hellenen auslaufende Papiere über 23 Mrd. Euro, im Jahr zuvor sind es 31 Mrd. Euro. Und viel mehr als 30 Mrd. Euro an Fälligkeiten sollte es auch nicht sein, damit die Refinanzierungslast nicht zu groß wird. Den Rest müssen die Griechen dann aber über andere Währungen besorgen. Trotz EU-Hilfsplan im Gepäck gibt es aus Gründen der Aufnahmefähigkeit nur zwei Optionen: Dollar und Yen.
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
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