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Art.de: Zensur in China: Zwei Gemälde eines Pekinger Künstlers dürfen nicht ins Land - "zu gewalttätig"

Geschrieben am 30-03-2010

Hamburg (ots) - Das chinesische Kulturministerium hatte in den
letzten Jahren das Entstehen einer zeitgenössischen Kunstszene im
Land zwar mit Argwohn betrachtet, zugleich aber auch davon
profitiert. Nun wurde die Einfuhr zweier Gemälde des Malers Yang
Shaobin (46) nach China abgelehnt - ein neuartiger Fall von Zensur.
Die Bilder gehören einer indonesischen Stiftung, sie sollten zu
Restaurationszwecken aus Singapur für eine begrenzte Zeit nach China
gebracht werden. Das für Import und Export zuständige Pekinger Büro
des Ministeriums lehnte die Einfuhr mit der Begründung ab, die Werke
seien "zu blutig und gewalttätig". In den letzten Jahren mussten
Bilder bei der Ausfuhr dem Kulturministerium vorgelegt werden; seit
Februar wird eine alte Verordnung reaktiviert, nach der Arbeiten
chinesischer und ausländischer Künstler auch für den Import eine
Genehmigung brauchen. Das meldet heute die Website des Kunstmagazins
art (www.art-magazine.de), heute die größte Website im Segment Kunst.
Dort liefert das Magazin tagesaktuelle Informationen aus dem
Kunstbereich.

Eines der beiden abgelehnten Bilder zeigt einen Fußballspieler mit
blutiger Nase. Auf dem anderen, "Soon freezes male infant" von 2006,
sind zwei verletzte nackte, offenbar behinderte Kinder zu sehen; das
Motiv fand Yang vermutlich auf einer Reise in die Bergbauregion Tang
Shan in der Provinz Hebei, wegen extremer Umweltverschmutzung war sie
lange Zeit nicht zugänglich. Yang ließ sich von behinderten Kindern,
die er in der Region sah, zu dem Bild anregen.

Der Berliner Galerist Alexander Ochs (56), der seit vielen Jahren
mit dem Maler zusammenarbeitet, sieht in dem Fall ein Zeichen
veränderter chinesischer Kulturpolitik: "Seit dem Ende der
Olympischen Spiele verschärft sich die Situation für die Kultur und
den Kunstmarkt in China." Das beanstandete Bild war in China längst
bekannt und publiziert, u. a. wurde es 2006 in Peking in einer
Ausstellung zusammen mit Werken des österreichischen Künstlers
Hermann Nitsch gezeigt. "In der Bildenden Kunst zeigt sich hier zum
ersten Mal die restriktivere Kulturpolitik der chinesischen
Regierung", sagte der Galerist gegenüber art.

Originaltext: Gruner+Jahr, art
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7370
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7370.rss2

Pressekontakt:
Kurt Otto
Leiter art Marktkommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 38 10
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 56 17
E-Mail presse@art-magazin.de
Internet www.art-magazin.de


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