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Saarbrücker Zeitung: Bundesbank-Vorstand Sarrazin: Sozialer Friede ist "Opium fürs Volk" - Programmentwurf der Linkspartei "Quatsch"

Geschrieben am 01-04-2010

Frankfurt/Saarbrücken (ots) - Der umstrittene Bundesbank-Vorstand
und frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hat der
Politik vorgeworfenen, dringend notwendigen Debatten über Zuwanderung
und Sozialsysteme auszuweichen. "Die deutsche Harmoniesucht hat doch
dazu geführt, dass viele Dinge gar nicht klar genug benannt und dann
aufgeschoben werden", sagte er der "Saarbrücker Zeitung"
(Donnerstag). Es müsse in einer Gesellschaft auch "eine gewisse Menge
Streit, Krach und Kontroverse geben, denn es gibt ja auch
unterschiedliche Interessen", sagte Sarrazin. Der soziale Friede sei
ein hoher Wert. "Wenn man ihn aber in jeder Debatte als Monstranz vor
sich her trägt, dann ist dies Religionsersatz, und Religion ist nach
Karl Marx Opium für das Volk."

Sarrazin amüsiert sich nach eigenen Worten über den
Programmentwurf der Linkspartei. "Das erfüllt mich mit allergrößter
Heiterkeit", sagte er. Er wisse nicht, wer den Entwurf geschrieben
habe. "Lothar Bisky ist eigentlich viel zu klug für so einen
Quatsch", meine Sarrazin. Das Dokument sei "eine Ansammlung von
verstaubten Asservaten aus dem ideologischen Museum. Das
kommunistische Manifest hatte wenigstens mehr sprachlichen Glanz."

Linkspartei-Chef Oskar Lafontaine werde sich vermutlich bald
komplett aus der Politik zurückziehen, auch aus der saarländischen
Landespolitik. "Er wird im Landtag noch einige Male auftauchen, aber
ich nehme an, das wird ihm dann zu langweilig, dann zieht er sich auf
seine Burg zurück und macht von dort aus ein paar Ausfälle."

Das gesamte Interview finden Sie ab Donnerstag, 05.00 Uhr, im
Internet unter www.sztipp.de/sarrazin

Originaltext: Saarbrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57706
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57706.rss2

Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49 (0681) 502-0


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