Neue OZ: Kommentar zu Studienzulassung für Mediziner
Geschrieben am 05-04-2010 |
Osnabrück (ots) - Aufstocken
Trotz Zentralabitur: Die Leistungen aller Schüler in Niedersachsen, geschweige denn in ganz Deutschland, sind nicht miteinander vergleichbar. Und werden es auch nie sein. Längst wurde in Studien festgestellt, dass Noten relativ zum Leistungsvermögen eines Jahrgangs vergeben werden. Das heißt: Die eigene Zensur hängt auch davon ab, ob eher mehr starke oder mehr schwache Mitschüler in der Klasse sitzen. Vor diesem Hintergrund ist das Numerus-clausus-Prinzip bei der Studienzulassung schlichtweg unfair. Völlig zu Recht setzt sich Gesundheitsminister Philipp Rösler also dafür ein, es abzuschaffen.
Dennoch trifft der ausgebildete Augenarzt mit seinem Vorstoß nicht ins Schwarze, denn schon heute wählen die Hochschulen ihre Studenten in zulassungsbeschränkten Studiengängen zum Großteil selbst aus. In der Medizin zum Beispiel liegt dieser Anteil bei 60 Prozent. Wobei die Abiturnote weiterhin eine große Rolle spielt.
Viel wichtiger als eine Reform der Studienzulassung wäre die von Rösler ebenfalls geforderte Aufstockung der Medizin-Studienplätze. Gerade für Niedersachsen: Einerseits mangelt es auf dem Land an Ärzten, andererseits drängt im kommenden Jahr der doppelte Abiturjahrgang an die Universitäten.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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