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Börsen-Zeitung: Daimler unter Druck, Kommentar zur Allianz der Autokonzerne Daimler und Renault von Bernd Weber

Geschrieben am 06-04-2010

Frankfurt (ots) - Ein Topmanager von Daimler hat es vor Wochen auf
den Punkt gebracht. Wenn die Käuferschichten fast identisch sind,
wird es schwer, mit einem erwünschten Partner relativ zügig eine
umfassende Kooperation auf die Beine zu stellen. Zu groß sind die
Ängste auf beiden Seiten, sich die Reviere streitig zu machen.
Deshalb wird es auch wohl nichts mehr werden mit der tiefgreifenden
Zusammenarbeit zwischen Mercedes und BMW.

Insofern war und ist Renault für Daimler der erheblich angenehmere
Partner, wenn es um das Ausloten von Win-Win-Konstellationen geht.
Die Franzosen sind stark bei Kleinwagen und den dazugehörigen
Plattformen und Motoren, die Schwaben haben im Pkw-Bereich Vorsprung
bei Hybridisierung und Fahrzeugelektronik.

Daimler steht unter Druck, die Schwäche im Kleinwagensegment zu
beseitigen. Sowohl der Smart als auch die A-Klasse haben laut
Experten in den vergangenen Jahren aufgrund von Überkapazitäten und
unzureichenden Skaleneffekten Milliardenverluste produziert. Für
Daimler scheinen die entsprechenden Möglichkeiten einer Kooperation
nach bisheriger Sachlage umfangreicher zu sein als die Vorteile auf
Seiten von Renault.

Daimler würde seine Wettbewerbsfähigkeit im Smart- und im
Kompaktsegment jedenfalls deutlich steigern, wenn es dort zu einer
Zusammenarbeit mit Renault käme, bei der Plattformen, Motoren oder
auch Bordnetze in größerer Stückzahl als bisher von beiden Partnern
in ihren entsprechenden Modellreihen genutzt und bei neuen Produkten
Entwicklungskosten geteilt würden.

Die Franzosen werden ebenfalls Honig aus einer Zusammenarbeit
ziehen. Abseits einer für die Chemie wichtigen, aber eher symbolisch
zu wertenden Überkreuzbeteiligung dürfte für Renault im Vordergrund
stehen, Kapazitäten besser auszulasten und damit für die eigenen
Produkte Kostenvorteile zu erreichen. Hinzu tritt die
Hybridtechnologie. Renault hat sich dem Elektroauto verschrieben, der
früher beim Partner Nissan angesiedelten Hybridtechnik aber 2001 den
Stecker gezogen.

Daimler mag mit dem Renault-Deal eine Antwort auf die
Ertragsschwäche bei Kleinwagen gefunden haben. Wie künftig mit Pkw
die angestrebte operative Marge von 10% erreicht werden soll, wird
Vorstandschef Dieter Zetsche noch beantworten müssen.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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