Neue OZ: Kommentar zu USA / Afghanistan / Obama / Karsai
Geschrieben am 07-04-2010 |
Osnabrück (ots) - Außer Kontrolle
Afghanistans Präsident Karsai, man muss es so deutlich sagen, spielt völlig verrückt. Und es gibt im Umfeld des Präsidentenpalastes seit Monaten die mahnenden Stimmen, dass der einstige Hoffnungsträger des Landes die Kontrolle verloren hat - über den Krisenherd ohnehin, aber mittlerweile auch über sich selbst.
Erst vor einer Woche war US-Präsident Obama zu einem Blitzbesuch in Kabul eingetroffen. Seitdem hat Karsai fast täglich Kapriolen geschlagen. Zunächst beschuldigte er die UNO der Wahlfälschung, dann drohte er mit dem Wechsel zu den Taliban. Schließlich überlegte er laut, die anstehende Offensive von NATO und afghanischer Armee in der Extremisten-Hochburg Kandahar zu stoppen.
Dabei stellt Karsai seine politische Unfähigkeit schon seit Jahren unter Beweis. Bei Drogenanbau, Korruption und Misswirtschaft erlangte das Land unter seiner Regie und mithilfe deutscher und anderer ausländischer Steuergelder traurige Spitzenplätze. Obama hat fatalerweise an Karsai festgehalten. Ebenso die Europäer, allen voran die deutsche Regierung. Selbst die Wahlmanipulationen ließen sie ihm durchgehen. Außenminister Westerwelle erklärte erst gestern noch, die Zusammenarbeit mit der Regierung in Kabul sei gut. Was für eine Farce. Die Bundeswehr kann einem nur leidtun.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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