LVZ: Sachsens Umweltminister Frank Kupfer: Wolfs-Managementplan in Sachsen erfolgreich, 2009 nur 22 Schadensfälle bei Schafen und Ziegen
Geschrieben am 09-04-2010 |
Leipzig (ots) - Sachsens Umweltminister Frank Kupfer (CDU) hält den 2009 beschlossenen Wolfs-Managementplan zur Ansiedlung der Wölfe in Sachsen für ein Erfolgsmodell. Zugleich verteidigt Kupfer die Wolfsansiedlung gegen verstärkte Kritik von Lausitzer Bürgern. "Wir wollen, dass die Rückkehr der Wölfe in Sachsen nicht zu Konflikten mit Menschen führt. Einen hundertprozentigen Schutz wird es zwar nicht geben. Die aktuelle Entwicklung zeigt uns aber, dass wir die Zahl der Schadensfälle minimieren können", sagte Kupfer der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe. So habe es im Jahr 2009 nur 22 vom Wolf getötete Schafe und Ziegen gegeben. 2007 und 2008 waren es noch rund 60 Schadensfälle pro Jahr bei Nutztieren gewesen. "Wir gehen deshalb davon aus, dass die Schutzmöglichkeiten wirksam sind", so Kupfer. Allerdings werde es durch die angespannte Haushaltslage auch beim Wolfsmanagement Kürzungen geben. "Wir wollten ursprünglich alle in den letzten zwei Jahren gesammelte Kotproben genetisch analysieren lassen, das waren mehr als 200. Das wird aus Kostengründen nicht möglich sein, da jede einzelne Analyse rund 150 Euro kostet. Wir werden die Analyse nun nach Priorität vornehmen lassen", so Kupfer. Mit den Kotproben soll das Ernährungsverhalten des Wolfes untersucht und ausgewertet werden. Auch die Mittel zur Entschädigung von Wolfs- und Kormoranschäden sollen um 60 000 Euro gekürzt werden. "Aus den Erfahrungen der letzten Jahre können wir allerdings sagen, dass die Schäden durch den Wolf durchschnittlich 5000 Euro pro Jahr betragen. Die Schäden durch den Wolf an Nutztieren können also auch im Jahr 2010 ausgeglichen werden", so Kupfer. Die zuletzt verstärkt geäußerte Kritik von Lausitzer Bürgern an der Wolfsansiedlung sieht Kupfer gelassen. "Die Wälder in Sachsen sind so sicher wie immer. Tausende Pilz- und Beerensucher in der Wolfsregion bestätigen, dass es keinen Grund zur Angst gibt", sagte Kupfer. Die Lausitzer Bürgerinitiative "Sicher leben unter Wölfen" hatte wiederholt vor einer zunehmenden Gefährdung des Menschen durch Wölfe gewarnt, da die Raubtiere ihre Scheu vorm Menschen verlieren. "Wir wollen, dass Kinder wieder unbesorgt im Wald spielen können. Die Verdummung der Bürger durch fiktive Statistiken und die Verniedlichung des Wolfes muss ein Ende haben", sagte Sprecher Tino Zimmermann der Zeitung. Die Bürgerinitiative fordert die Einführung von Schutzzonen um Ortschaften und Wohnhäuser und den unbeschränkten Einsatz von Gummigeschossen zur Wolfsabwehr. Auch Lausitzer Jäger beklagen negative Folgen. So sei der Rehbestand regional bereits auf bis zu 20 Prozent eingebrochen, das Rotwild drohe ganz aus der Lausitz vertrieben zu werden, sagte Christian Lissina vom Verein "Sicherheit und Artenschutz". Umweltminister Kupfer weist die Bedenken zurück. "Natürlich ist jedes Nutztier, das durch den Wolf gerissen wird, eins zu viel. Doch die Tierhalter müssen sich auf die Anwesenheit der Wölfe einstellen". Sachsen habe besonders den Schäfern mit der Bereitstellung von speziellen Herdenschutzhunden bereits geholfen. "Die im letzten Jahr vorgestellte "Hunde-Einsatztruppe" soll Schäfern, die einen oder mehrere Wolfsübergriffe hatten, eine schnelle Hilfe zur Schadensminimierung bieten, bis sie selbst geeignete Maßnahmen ergreifen können. Sie stellen keine Dauerlösung dar und sind zeitlich begrenzt im Einsatz. Aber sie sind ein wirksamer Schutz", so Kupfer. Der Einsatz von Gummigeschossen zur Wolfsabwehr beispielsweise in der Nähe von Häusern sei bereits Teil des Managementplans. "Einen grundsätzlichen Einsatz von Gummigeschossen wird es aber nicht geben", stellte der Umweltminister klar.
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