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Roland Berger Marktstudie zu Engineering Services Outsourcing: Wie Hersteller und Originalteilzulieferer in der Automobilindustrie bei Forschung und Entwicklung flexibler werden und Kosten senken könn

Geschrieben am 09-04-2010

München (ots) -

- Die externen Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden in den
kommenden Jahren um jährlich vier bis fünf Prozent steigen
- Das Outsourcing von Engineering Services ermöglicht Herstellern und
Zulieferern höhere Flexibilität, niedrigere Kosten und bietet
Zugang zu zusätzlichen Kompetenzen in Forschung & Entwicklung (F&E)
- Die externe Vergabe von Engineering-Aufgaben birgt Risiken:
Entscheidend ist ein umsichtiges Konzept
- Roland Berger Experten geben Tipps für ein erfolgreiches Management
von Engineering Services Outsourcing

Automobilhersteller und Originalteilzulieferer sind immer
stärkerem Druck ausgesetzt. Hier kann Engineering Services
Outsourcing sowohl Herstellern als auch Zulieferern die Chance
bieten, flexibler zu werden und Kosten zu senken. Die Auslagerung von
Engineering Services ermöglicht ihnen, ihre Effizienz zu steigern und
flexibler auf immer neue Anforderungen zu reagieren. Insbesondere
Akteure in Schwellenländern sind hier sehr erfolgreich. Sie arbeiten
mit hochqualifizierten Technikern auf niedrigerem Gehaltsniveau und
haben umfassende Kompetenz bei Design-Konzepten für
Low-Cost-Fahrzeuge. Da sie eine sehr steile Lernkurve durchlaufen,
dringen sie oft auch schon in die oberen Marktsegmente vor. Das
zwingt die etablierten Marktteilnehmer zu Low Cost Engineering. Eine
Marktstudie von Roland Berger Strategy Consultants, für die führende
Manager der Automobilindustrie befragt wurden, zeigt wichtige Trends
und erfolgreiche Geschäftspraktiken im Engineering Outsourcing.
Basierend darauf haben die Experten umfassende Erkenntnisse und
Empfehlungen zu Engineering Services für Hersteller und
Originalteilzulieferer formuliert, aber auch für die Anbieter.

"Die Automobilhersteller müssen sich bei den Basistechnologien
zunehmend auf eine engere Zusammenarbeit einstellen und auf
Industriestandards verständigen, um die steigenden Entwicklungskosten
einzudämmen", erklärt Dr. Wolfgang Bernhart, Studienautor und Partner
bei Roland Berger Strategy Consultants. "Da bietet sich das
Outsourcing von Engineering Services als Hebel an, um die hohen
Kosten für Forschung&Entwicklung (F&E) zu senken. "Durch den
aktuellen Markteinbruch haben viele OEMs versucht, einen Teil ihrer
Forschungs- und Entwicklungskompetenz wieder ins Unternehmen zurück
zu holen. In Zukunft brauchen sie aber externe Engineering-Kompetenz
und -Ressourcen, um die steigende Zahl an Modellen und Varianten
abdecken zu können und die komplexen neuen Technologien zu
bewältigen."

Im Vergleich zum Outsourcing von IT und anderen Geschäftsprozessen
ist das weltweite Engineering Services Outsourcing (ESO) in der
Automobilindustrie ein noch relativ neuer Trend. Seine Bedeutung wird
aber kontinuierlich zunehmen: 2008 umfasste der Markt für ESO in der
Automobilindustrie noch etwa zehn Prozent der Gesamtausgaben für F&E.
Weil die Automobilindustrie immer stärker unter Druck gerät, wird
dieser bis 2013 langsam aber stetig auf zwölf Prozent steigen und
damit jährlich um vier bis fünf Prozent wachsen. Die internen
F&E-Ausgaben dürften dagegen leicht um -0,1% pro Jahr sinken. In
einigen Bereichen, etwa Karosserie und Interieur, dürften kaum
Entwicklungsaufgaben nach außen verlagert werden, Antrieb und
Elektronik/Elektrik sind dagegen die am schnellsten wachsenden
Engineering Outsourcing-Segmente.

"Engineeering Outsourcing bietet drei wichtige Vorteile", erklärt
Norbert Dressler, Partner im Kompetenzzentrum Automotive von Roland
Berger. "Niedrigere Kosten, mehr Flexibilität und Zugang zu
zusätzlichem externen Knowhow". Kurzfristig steht aber die
Kostensenkung im Mittelpunkt. "Die Zusammenarbeit mit einem
Engineering Services-Anbieter senkt die eigenen F&E-Fixkosten, weil
einige der - in der Regel weniger komplexen - Aufgaben von externen
Ingenieuren übernommen werden können, deren Gehalt normalerweise
niedriger ist." Berücksichtigt man die damit verbundenen Prozess- und
Koordinationskosten, können die durch ein gut umgesetztes
F&E-Offshoring erzielten Einsparungen sogar zwischen 25-35 Prozent
der vergleichbaren internen F&E-Kosten betragen. "Das heißt nicht,
dass die durch Outsourcing von ihren Aufgaben freigestellten
Techniker notwendigerweise das Unternehmen verlassen", ergänzt Roland
Berger Berater András Tóth. "Diese Mitarbeiter können stattdessen an
anderen Projekten arbeiten, die große strategische Bedeutung haben
oder hoch qualifizierte interne Engineering-Ressourcen benötigen."
Hier kommt der zweite wichtige Vorteil des Engineering Services
Outsourcing zum Tragen, die Flexibilität. Durch die externe Vergabe
von F&E-Aufgaben erhalten die Unternehmen Zugang zu einem großen Pool
an Engineering-Ressourcen. Das ermöglicht es ihnen, ihre
F&E-Kapazitäten je nach Bedarf rasch aufzustocken, abzubauen oder neu
auszurichten.

Auch erschließt die Zusammenarbeit mit einem Engineering
Services-Anbieter Herstellern und Zulieferern zusätzliche
Kompetenzen. Der aktuelle Trend zur Elektrifizierung des Antriebs ist
ein hervorragendes Beispiel. Die Antriebselektrifizierung stellt für
Automobilhersteller eine immense Herausforderung dar und zwingt sie,
ihre Engineering-Kapazitäten in erheblichem Umfang aufzustocken. Die
Ingenieure müssen die F&E-Aufgaben im Zusammenhang mit der
Elektrifizierung zusätzlich zu ihrem Arbeitspensum im Rahmen der
"normalen" Programmentwicklung leisten. Die Kooperation mit einem
externen Engineering Services-Anbieter kann dabei helfen.

Zehn Maßnahmen für erfolgreiches ESO

Das Outsourcing von Engineering Services muss gut durchdacht und
vorbereitet werden, weil den beschriebenen Vorteilen auch eine Reihe
von Risiken gegenüber steht: Etwa der potenzielle Verlust von
Know-how oder die Neutralisierung der Kostenvorteile durch eine
Doppelung der F&E-Aufgaben und versteckte Kosten. Damit das
Outsourcing und Offshoring von F&E-Aktivitäten den gewünschten Erfolg
bringt, müssen die Unternehmen ihren individuellen Ansatz im Vorfeld
genau überlegen. Dressler warnt: "Vor allem müssen Fahrzeughersteller
und -zulieferer die für sie richtige Antwort darauf finden, was
ausgelagert werden soll und wohin, mit welchen Anbietern sie
zusammenarbeiten und welchen greifbaren Nutzen sie erzielen wollen."

Die Roland Berger-Studie stellt zehn Maßnahmen vor, die auf dem
Weg zu einer erfolgreichen Engineering Services Outsourcing-Strategie
unabdingbar sind. Unter Anderem ist das die Entwicklung einer klaren
zukunftsweisenden F&E-Strategie und die Definition und Umsetzung
eines globalen F&E-Footprints, sobald diese Strategie steht. Auch
gilt es zunächst, die internen Prozesse im Bereich Forschung und
Entwicklung zu bereinigen und klar zu definieren, ehe man mit Dritten
zusammenarbeitet und die Komplexität damit weiter erhöht.

ES-Anbieter sollten ihre Kompetenzen kontinuierlich erweitern

Die Studie beleuchtet den Markt auch aus Sicht der Anbieter von
Engineering Services. Bernhart: "Die zunehmende Standardisierung von
nicht zum Kerngeschäft gehörenden Komponenten und Basistechnologien
eröffnet Engineering Services-Anbietern die immense Chance,
Automobilhersteller bei der Bewältigung der zunehmenden Komplexität
und steigenden Zahl von Fahrzeugvarianten zu unterstützen." Aber die
Anbieter müssen auch Maßnahmen ergreifen, um in ihrem Geschäft
erfolgreich zu sein. So sind Engineering Services-Anbieter gut
beraten, einen klaren Wettbewerbsvorteil herauszuarbeiten, indem sie
modernstes Technologie-Knowhow in den Bereichen vorantreiben, die die
OEMs nachfragen. Angeblich umfassende Fahrzeugkompetenz ohne
eindeutigen Kompetenzschwerpunkt wirkt auf die meisten Hersteller
nicht gerade überzeugend, sondern weckt vielmehr Misstrauen.
ES-Anbieter sollten ein klares und umfassendes Wertversprechen für
Automobilhersteller und -zulieferer formulieren und eine
Markteinführungsstrategie auf der Grundlage nachgewiesener
Bereichskompetenz vorweisen können. Bernhart betont: "Genau wie ihre
Kunden müssen auch die Engineering Services Provider ihren globalen
F&E-Footprint festlegen, um der zunehmend weltweiten Nachfrage nach
Engineering Services zu entsprechen."

Diese Studie können Sie kostenfrei bestellen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases

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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Pressekontakt:
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8190,
e-mail: sebastian_deck@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com


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