Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Angela Merkel - zehn Jahre Vorsitzende"
Geschrieben am 09-04-2010 |
Bielefeld (ots) - Nach zehn Jahren als CDU-Parteivorsitzende ist aus »Kohls Mädchen« längst »Mutti« geworden. Auch wenn manche diese liebevollen Bezeichnungen nicht immer so nett meinen, wie sie sind, gibt es keinen Zweifel: Angela Merkel ist die unumstrittene Nummer eins ihrer CDU. Merkel hat es geschafft, die Christdemokraten nach der Kohl-Ära auf Kanzlerkurs zu bringen. Sie hat die CDU reformiert, gegen alle Widerstände des konservativen Flügels. Als die Partei 1999 nach der Spendenaffäre am Boden lag, modernisierte sie die CDU mit dem notwendigen Augenmaß, aber auch mit zum Teil gravierenden Einschnitten. Nicht zuletzt wird Merkel noch heute dafür kritisiert, dass sie so einen klugen Kopf wie Friedrich Merz aussortiert hat. Andere Rivalen haben sich entweder die Zähne an der Machtpolitikerin ausgebissen oder Kreide gefressen. Merkel ist eine Pragmatikerin, die trotz ihrer Verdienste noch immer unterschätzt wird. Sie denkt nicht in Freund- und Fein-Kategorien, sondern sie pflegt einen Debattenstil, der unter Freiheit auch ein Stück Toleranz versteht und nicht zwanghaft unentwegt nach Gegnern sucht. Das zeichnet sie aus, macht sie aber angreifbar. Denn selbst Politiker aus den eigenen Reihen wünschten sich manchmal mehr Machtwort, mehr Basta-Stil, mehr Härte statt eines Kurses, der zum Teil vom Sowohl-als-auch-Stil, vom Moderieren statt Führen und von einer Politik der kleinen Schritte statt klarer Kante geprägt scheint. Aber Merkel ist klug genug zu wissen, dass sie Wahlen nur mit einem Kurs der Mitte gewinnen kann. So hat sie sich ihre CDU »gebaut« - die CDU von damals gibt es nicht mehr. Daraus ist längst eine Merkel-Partei geworden, mit Vor- und Nachteilen. Merkel thront über Allem und Allen - als CDU-Chefin und als Kanzlerin. Sie kritisiert sogar den Papst und nimmt auch sonst kein Blatt vor den Mund, egal ob es in Moskau um den Tschetschenien-Krieg oder in Washington um das Gefangenenlager Guantánamo geht. Sie hat eine Stimme in der Welt. Die Vorsitzende ist das Aushängeschild der Union - aber nicht wegen ihres Kurses, sondern weil sie die Bundeskanzlerin ist. Merkel ist unideologisch. Mal liberal, mal konservativ, mal christlich-sozial, wie sie selbst sagt. Das kommt in der Partei nicht immer gut an, doch ihren hervorragenden Beliebtheitswerten in der Bevölkerung schaden solche Aussagen nicht. Die Menschen mögen Merkel, weil sie ihr vertrauen. Eine Feier anlässlich des Zehnjährigen wird es nicht geben. Merkel ist bescheiden und fleißig. In der kommenden Woche reist sie in die USA. Und danach ist Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen angesagt - mit 40 eigenen Wahlkampfauftritten! Merkels Ziel: der Wahlsieg in NRW - mit ihrer CDU.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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