Lausitzer Rundschau: Zu den drohenden Streiks an kommunalen Kliniken / Die Macht der Ärzte
Geschrieben am 09-04-2010 |
Cottbus (ots) - Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dann steht den kommunalen Kliniken schon in wenigen Wochen ein handfester Streik ihrer Ärzte ins Haus. Es wäre der zweite große Arbeitskampf in den kommunalen Krankenhäusern seit 2006. Damals setzten die Mediziner Einkommensverbesserungen im zweistelligen Prozentbereich durch. Und es spricht einiges dafür, dass auch die aktuelle Tarifrunde eher zu ihren Gunsten ausgeht. Gerade erst hat der Bundesgesundheitsminister eine öffentliche Diskussion über die schwierige Lage der Landärzte angestoßen. Viel Arbeit und vergleichsweise wenig Geld - das macht den Medizinerberuf in dünn besiedelten Regionen wenig attraktiv. Ganz ähnlich können auch die Klinikärzte argumentieren. Eine Fülle von Nacht- und Bereitschaftsdiensten zehrt nicht selten an ihrer eigenen Gesundheit. Bundesweit sind immerhin 5000Stellen unbesetzt. Schon diese Umstände dürften die Debatte weiter anheizen, was der Gesellschaft eine hochwertige medizinische Versorgung eigentlich wert sein soll. Im Zweifelsfall greifen die Bürger lieber tiefer in die Tasche, als Abstriche an den Gesundheitsstandards hinzunehmen. Das belegen zumindest einschlägige Studien. Sicher müssen auch Klinikärzte entsprechend ihrer hohen Verantwortung bezahlt werden. Wenn ihre Lobbyorganisation, der Marburger Bund, wie selbstverständlich erklärt, dass Ärztegehälter stets höhere Sprünge machen müssen als die von Schwestern oder Pflegern, dann gibt es dafür allerdings keinen plausiblen Grund. Der durchaus gebotene Lohnabstand zwischen den Medizinern und nichtärztlichen Beschäftigten wäre auch mit einem einheitlichen prozentualen Zuwachs gegeben. Letztere werden allerdings nicht vom Marburger Bund vertreten. Das macht die Tarifverhandlungen aus Sicht der Arbeitgeber zunehmend schwieriger. Beide Seiten sollten sich auf Vernunft und Augenmaß besinnen. Ein Streik im Krankenhaus geht immer zulasten der Patienten.
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