Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG zu Wahl Ungarn
Geschrieben am 12-04-2010 |
Rostock (ots) - Seit Sonntag ist endgültig klar: Die Sozialisten, die vielen Magyaren nur noch als korrupte Räuber der Nation gelten, haben abgewirtschaftet. Stattdessen ist ein populistisches Bündnis von Seelenfängern nach oben gespült worden, die das nah am Staatsbankrott schlingernde Land in weit gefährlichere Untiefen steuern könnte. Die rechtskonservative Fidesz und die faschistoide Jobbik - letztere zutiefst nationalistisch, rassistisch, antisemitisch und romafeindlich - könnten mit einer Zweidrittel-Mehrheit schon bald die Verfassung in Richtung einer autoritären Präsidialherrschaft ändern. Doch nun steckt die regierende Fidesz in einem Dilemma. Will sie die im Ausland sitzenden Geldgeber nicht verprellen, muss sie sich von Jobbik distanzieren. Der einstige Meister populistischer Radikalisierung muss seinen wildgewordenen Lehrling an die Leine legen. Nichts ist in Ungarn schwerer als das.
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