Hamburg Freezers Presseserivce: Interview mit Michel Ouellet - "Sid ist ein cooler Typ!"
Geschrieben am 14-04-2010 |
Hamburg (ots) - Mit Michel Ouellet wechselt ein echter Torjäger nach Hamburg: In über 500 Profi-Einsätzen sammelte der 28-Jährige mehr als 300 Scorerpunkte, traf und assistierte regelmäßig in der NHL, AHL und der NLA. Im Interview spricht der Flügelstürmer über seine Spielweise und ganz besondere Teamkollegen.
Michel, auf was für einen Spielertypen dürfen sich die Fans der Hamburg Freezers freuen?
"Ich kann in jeder Situation auf dem Eis stehen. Ob Über- oder Unterzahl, fünf gegen fünf - egal. Ich arbeite als Stürmer auch gern nach hinten, damit habe ich keine Probleme. Obwohl das Toreschießen natürlich am meisten Spaß macht! Ich komme immer mit einer positiven Einstellung zum Training oder Spiel und freue mich auf die Zeit mit meinen Teamkollegen!"
Was gab den Ausschlag für einen Wechsel aus der Schweiz nach Norddeutschland?
"Ich weiß, dass das Team der Freezers drei schlechte Jahre hinter sich hat. Auch aus diesem Grund werden viele neue Spieler in Hamburg auf dem Eis stehen, die in jedem Spiel an ihre Grenzen gehen. Diese Einstellung gefällt mir und ich will helfen, Richers Philosophie von einem schnellen und kämpferischen Spiel umzusetzen. Mein neuer Trainer hat mich in unseren Gesprächen überzeugt und ich teile seine Vorstellungen."
Und was weißt du über deine neue Heimat?
"Ein paar Freunde von mir spielen in der DEL und von daher weiß ich das Niveau ganz gut einzuschätzen. Die Spielweise in Deutschland kommt der nordamerikanischen, die ich sehr mag, ziemlich nahe. Die Größe der Eisfläche ist vielleicht der gravierendste Unterschied. Auf jeden Fall werde ich mich in der DEL schneller zurechtfinden als in der Schweiz. Mit Tampa war ich 2008 auch schon einmal im Trainingslager in Berlin. Aber außer der Spielstätte habe ich leider nicht viel sehen können. In der Schweiz habe ich ein paar Brocken Deutsch aufgeschnappt, viel mehr als "Hallo" und "Auf Wiedersehen" kann ich aber noch nicht sagen. In dieser Hinsicht habe ich auf jeden Fall Nachholbedarf!"
Nach starken Leistungen in der Jugend und der AHL wurdest du 2005 "befördert" und warst Teil des NHL-Teams der Penguins. In Pittsburgh gehörten Spieler wie Sergei Gonchar, Mario Lemieux und Sidney Crosby zum Kader - ein Traum eines jeden Teamkollegen!
"Auf jeden Fall! Die Jungs waren alle klasse, aber einer war herausragend: Sidney Crosby! Es gibt keinen Spieler wie ihn. Er hat sich voll und ganz dem Eishockey verschrieben, es dreht sich in seinem Leben alles um seinen Sport. In jeder Partie hat er 100% gegeben und sich für das Team aufgerieben. Allein ihm von der Bank aus zuzuschauen war ein Genuss und hat einen selbst nach vorn gebracht. Auch neben dem Eis ist er ein cooler Typ und richtig guter Teamkollege. Die Zeit in der NHL war einfach herausragend, auch die erfolgreichen Jahre in der AHL werde ich nie vergessen. Ich habe damals sehr gut gespielt, dieses Niveau möchte ich bei den Freezers natürlich wieder erreichen."
2008 bist du innerhalb der NHL von Pittsburgh nach Tampa gewechselt. Dein erstes Jahr dort verlief ähnlich gut, doch dann folgte ein kleiner Karriereknick. Was waren aus deiner Sicht die Gründe?
"Du hast Recht, in meinem ersten Jahr in Tampa habe ich mich sehr wohl gefühlt, vieles hat gepasst. Doch dann kaufte ein neuer Besitzer den Klub und die Dinge nahmen ihren Lauf. Auf einmal waren wir 18 Stürmer im Kader und ein paar Jungs und ich spielten auf einmal keine Rolle mehr. Der neue Besitzer hatte einfach andere Vorlieben, so dass es mich nach Vancouver verschlug. Dort kam ich allerdings erst gegen Ende der Vorbereitung an, so dass ich fast ausschließlich in der AHL zum Einsatz kam. In Manitoba lief es für mich eigentlich ganz gut (46 Spiele/40 Punkte), bis ich mich an der Schulter verletzte. Den gesamten letzten Sommer lag ich quasi auf Eis und konnte mich für kein AHL- oder NHL-Team empfehlen. Also suchte ich im Herbst meine Chance in Fribourg, wo mich nach zwei Wochen eine Oberschenkelverletzung längere Zeit außer Gefecht setzte. Auch weil von fünf Ausländern nur vier spielberechtigt waren, kam ich nie wieder richtig zum Zug. Unterm Strich war das letzte Jahr eine Enttäuschung für mich - deswegen sind meine Ziele relativ einfach zu umschreiben: Ich möchte viel spielen und mit meiner Mannschaft Spaß auf dem Eis haben - dann kommt der Erfolg von ganz allein."
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