"Saubere" Branche im Zwielicht / Rundreise der Christlichen Initiative Romero (CIR) beleuchtet Arbeitsrechte in der IT-Industrie in Zeiten der Krise
Geschrieben am 19-04-2010 |
Münster (ots) - Die globale Wirtschaftskrise hat auch vor der IT-Industrie nicht Halt gemacht. Produktionsrückgänge, Fabrikschließungen und Entlassungen kennzeichnen das aktuelle Bild der Branche. Darüber hinaus steht die weltweite IT-Industrie aber auch für skandalöse Hungerlöhne in ihren Fertigungsstätten im globalen Süden, für unwürdige Arbeitsbedingungen, für extreme Kurzzeitverträge sowie für das Unterbinden gewerkschaftlicher Interessenvertretung. Tatsachen, welche die vermeintlich saubere IT-Branche in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Die Christliche Initiative Romero (CIR) tritt vor diesem Hintergrund am 26. April eine Informationsreise durch Deutschland an. Im Rahmen der Rundreise, die bis zum 5. Mai dauert, werden Rubenia Delgado, Mitarbeiterin der mexikanischen Arbeitsrechtsorganisation CEREAL, und die IT-Fabrikarbeiterin Merejilda Peñaloza am Beispiel ihres Heimatlandes über Arbeitsrechte in der IT-Industrie in Zeiten der Krise berichten. Sie stellen unter anderem eine aktuelle Langzeitstudie vor, die sich mit den Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Arbeitsbedingungen in der IT-Industrie befasst. und die aufzeigt, welche Folgen insbesondere schnelllebige Trends im IT-Konsum auf die Situation der ArbeiterInnen in der Produktion haben. Die Studie wird im Rahmen der Rundreise erstmalig in Deutschland präsentiert. Mexiko, Produktionsstandort für namhafte HerstellerInnen wie Microsoft, IBM und Nokia, ist von den Auswirkungen der Wirtschaftskrise besonders stark betroffen.
Rubenia Delgado ist 33 Jahre alt. Für die Arbeitsrechtsorganisation CEREAL veranstaltet sie Workshops zu Menschen- und Arbeitsrechten, dokumentiert Fälle von Arbeitsrechtsverletzungen und unterstützt die ArbeiterInnen in der Elektroindustrie in ihrer Organisierung. Die 27-jährige Merejilda Peñaloza begann bereits im Alter von fünf Jahren auf einer Tabakfarm zu arbeiten. Später war sie in Fertigungsstätten für die IT-Industrie beschäftigt, unter anderem in der Computerproduktion. Seit 2008 arbeitet sie für einen Blackberry-Fertigungsbetrieb im mexikanischen Guadalajara.
Das seinerzeit durch Jesuiten gegründete Centro de Reflexión y Acción Laborales (CEREAL) mit Sitz im Guadalajara, Mexiko, hilft seit 1973 Indigenen und ArbeiterInnen bei der Weiterbildung und Organisation. Seit fünf Jahren legt CEREAL einen Schwerpunkt auf die in Guadalajara ansässige Informationstechnologie und unterstützt die dort beschäftigten ArbeiterInnen in der Wahrnehmung ihrer Rechte. Die Veranstaltungen mit Rubenia Delgado und Merejilda Peñaloza bieten Gelegenheit, von ExpertInnen und Betroffenen Informationen aus erster Hand zu erhalten. Realisiert wird die Rundreise über das Netzwerk "I shop fair", welches die Christliche Initiative Romero in Deutschland vertritt.
Im Rahmen der Rundreise sind Pressetermine möglich. MedienvertreterInnen wenden sich zwecks Absprache bitte an die Christliche Initiative Romero, Herrn André Hagel, Telefon 02 51 / 8 95 03, Mail hagel@ci-romero.de.
Termine der Rundreise "Arbeitsrechte in der IT-Industrie in Zeiten der Krise - Das Beispiel Mexiko" mit Rubenia Delgado und Merejilda Peñaloza:
- Montag, 26. April, 19.30 Uhr: Werkstatt 3, Nernstweg 32-43, Hamburg; in Zusammenarbeit mit dem Nordelbischen Zentrum für Weltmission und Kirchlichen Weltdienst
- Dienstag, 27. April, 19 Uhr: Newthinking Store, Tucholskystraße 48, Berlin; in Zusammenarbeit mit Weed, Germanwatch, Lateinamerika-Nachrichten, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. und IG-Metall
- Mittwoch, 28. April, 20 Uhr: Strandcafé auf dem Grethergelände, Adlerstraße 12, Freiburg; in Zusammenarbeit mit KaufRausch, KonsumGlobal und iz3w
- Donnerstag, 29. April, 20 Uhr: Katholische StudentInnen- und Hochschulgemeinde (KSHG), Belthlestraße 40, Tübingen; in Zusammenarbeit mit Weed und KSHG
- Montag, 3. Mai, 20 Uhr: Autonomes Zentrum UJZ, Kornstraße 28-30, Hannover; in Zusammenarbeit mit Dritte-Welt-Forum Hannover und Freier Arbeiter-Union (FAU) ● Dienstag, 4. Mai: ZAKK, Fichtenstraße 40, Düsseldorf (Uhrzeit wird noch bekanntgegeben)
Die Christliche Initiative Romero setzt sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte in Ländern Mittelamerikas ein. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Unterstützung von Basisbewegungen und Organisationen in Nicaragua, El Salvador und Guatemala sowie die Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland. Ziel ist, eine Brücke zwischen den Entwicklungsländern und Deutschland zu schlagen. Im Sinne ihres Namensgebers, des 1980 ermordeten salvadorianischen Erzbischofs Oscar Romero, setzt sich die Initiative gegen Ungerechtigkeitsverhältnisse ein und ergreift Partei für die Armen.
Originaltext: Christliche Initiative Romero Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58468 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58468.rss2
Pressekontakt: André Hagel Christliche Initiative Romero (CIR) Frauenstr. 7, D-48143 Münster Germany / Alemania T: ++49-(0)251-89 503, F: ++49-(0)251-82 541 hagel@ci-romero.de, www.ci-romero.de
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