 Lausitzer Rundschau: Zu Neonazis/Bürgerengagement: Widerstand lohnt sich
Geschrieben am 20-08-2006 |
Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu
Neonazis/Bürgerengagement:
Die meisten Bundesbürger stehen abseits und halten die alljährlichen
Demonstrationen gegen die Aufmärsche der Neonazis zum Todestag von
Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß für ein Ritual. Oder für eine
linksromantische Wiederholung der Straßenkämpfe der Weimarer
Republik. Man muss nicht selbst mitmachen, aber man sollte doch jenen
Menschen wenigstens Anerkennung zollen, die den Rechten immer wieder
friedlich Paroli bieten, die Gesicht zeigen. Sie sorgen dafür, dass
kein falsches Bild von Deutschland vermittelt wird, dass eine
verschwindende Minderheit bleibt, was leider als Minderheit nicht
verschwindet. Einige Neonazi-Aufmärsche wurden wegen der
Gegendemonstranten an diesem Wochenende abgesagt, in anderen Städten
dominierten nicht die Rechten, sondern Demokraten die Straße.
Auf einem anderen Blatt steht, dass die Rechten nach Erkenntnissen
der Verfassungsschützer den Widerstand offenbar inzwischen nutzen, um
im Verein mit skrupellosen Immobilienhändlern Geschäfte zu machen.
Man gaukelt Kaufinteresse an einem Haus vor, zum Beispiel für ein
Schulungszentrum, schon gibt es Protest, schon wird die Stadt
genötigt, das Objekt zu einem überhöhten Preis zu erwerben. Und
hintenrum fließt eine Parteispende.
Kluger Widerstand sollte immer friedlich und nie blind sein. Deshalb
sind die Bürgerinnen und Bürger in Städten, in denen so etwas
vorkommt, gut beraten, genau hinzuschauen - und die NPD auch mal auf
ihren Immobilienkäufen sitzen zu lassen. Demonstrieren kann man im
Zweifel dann immer noch.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
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