(Registrieren)

Heribert Prantl mit Cicero Rednerpreis ausgezeichnet / Die Kraft des Sprechens durch das Schreiben

Geschrieben am 21-04-2010

Bonn (ots) - Der Jurist und Journalist Heribert Prantl (56) wurde
heute (Mittwoch) mit dem Cicero Rednerpreis 2010 der Verlag für die
Deutsche Wirtschaft AG ausgezeichnet. Mit ihm werde ein Redner
geehrt, dem "als journalistischer Autor die rhetorische Tugend des
Miteinander-Sprechens die Feder führt", so der Verlag für die
Deutsche Wirtschaft als Stifter des Preises. Der ehemalige Richter
ist heute Ressortleiter Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung und
politischer Publizist. Verlagsvorstand Helmut Graf sieht in Prantl
einen Mahner des Rechtsstaates, für den die Rede praktizierte
Demokratie sei, genau wie bei Cicero.

Der Cicero Rednerpreis wird vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft
seit 1994 für herausragende rhetorische Leistungen gestiftet. Eine
unabhängige Jury wählt den jährlichen Preisträger. Bei dem
undotierten Preis handelt es sich um eine Bronzebüste des römischen
Staatsmannes und Philosophen Marcus Tullius Cicero.

Die Kunst der sachlichen Kritik

Der Festredner Christian Ude, Oberbürgermeister der Stadt München,
lobte in seiner sehr persönlichen Festrede die Fähigkeit Prantls,
stets sachlich in der Kritik zu bleiben. Kritischer Sachverstand sei
eine große Tugend und Notwendigkeit im Journalismus. Es ginge nicht
darum, als Politiker nicht kritisiert zu werden, sondern es ginge
darum, fair kritisiert zu werden. Heribert Prantl sei ein Demokrat
erster Güte, der den festen Glauben hätte, dass Menschen gemeinsam
etwas erreichen können.

Sprache entsteht aus dem lebendigen Sprechen

Der Jury-Vorsitzende Gert Ueding hob in seiner Laudatio Prantls
Stärke hervor, die gerichtliche und journalistische Rede zu vereinen:
"Der Redner Prantl verhandelt Fälle, spitzt sie argumentativ und
engagiert zu, treibt sie gleichsam ins Stadium der Krisis, damit sich
der Fall in seiner ganzen Tragweite und Bedeutung für die
Öffentlichkeit zeigt." Die Grundfarben der Redekunst - auswählen,
beurteilen, streiten und kämpfen - würden in ungebrochener Kraft aus
allem entgegen leuchten, wovon und wie der Preisträger des
Cicero-Rednerpreises 2010 redet und schreibt. "Heribert Prantl ist
ein großer deutscher Schriftsteller und Journalist, weil er auch dort
spricht, wo er schreibt, weil er seinen eigentümlichen Redeton in die
Schrift hinübergerettet hat", so Ueding.

Dem Preisträger sei die Phrase unerträglich, er nutze kritisches
Fragen und Nachfragen, kräftige Formulierungen und prägnante Bilder,
um dann zu einem Plädoyer auszuholen, dem man folgen könne, aber
niemals müsse. "Ihr meisterlicher Umgang mit der deutschen Sprache
wirkt wie ein Leitstern. Ob als Redner oder als Schreiber, Sie
verlangen Antwort und Urteil, Sie formulieren und sprechen für ein
Ihnen stets präsentes Publikum, verknüpfen das Wort mit der Tat, den
Gedanken mit dem wirklichen Leben", so der Jury-Vorsitzende. Prantl
erinnere die Hörer und Leser daran, dass Sprache aus dem lebendigen
Sprechen entstehe und Redekultur ihr höchster Ausdruck sei, aus der
auch die Kraft zu einem freien Staatswesen gewonnen werden könne.
"Dafür haben wir Ihnen als lesende Hörer und hörende Leser zu
danken", so Ueding.

Pressefreiheit ist das tägliche Brot der Demokratie

Heribert Prantl ging in seiner Dankesrede auf die Zukunft des
Journalismus ein. Und die erfordere Haltung: "Haltung - das Wort ist
aus der Mode gekommen. Haltung heißt: für etwas einstehen, sich nicht
verbiegen lassen. Ich bin davon überzeugt, wenn die journalistische
Bilanz der Zeitung, eines Medienunternehmens stimmt, stimmt auch die
ökonomische", so Prantl.

Er plädiert dafür, die konstruierten Gegensätze zwischen Zeitung
und Internet aufzuheben. Prantl: "Der gute klassische ist kein
anderer Journalismus als der gute digitale Journalismus. Es gibt
guten und schlechten Journalismus, in allen Medien. So einfach ist
das." Noch nie hätten Journalisten ein größeres Publikum als nach der
digitalen Revolution. Es gäbe wohl noch nie so viel Bedürfnis nach
einem orientierenden, aufklärenden, einordnenden und verlässlichen
Journalismus wie heute. Der Amateur-Journalismus in Blogs biete die
Chance für eine fruchtbare Zusammenarbeit: "Blogs sind mehr
Demokratie. Sie sind die Chance zu einer neuen bürgerlichen
Revolution", so Prantl.

Nach seiner Meinung sollten Journalisten und Verleger nicht so
viel von der Pressefreiheit reden, sondern sie einfach praktizieren.
Es leide die Demokratie, wenn Korrespondenten eingespart, Redaktionen
aufgelöst werden. "Pressefreiheit ist das tägliche Brot der
Demokratie. Den Satz sollten wir uns an unsere Schreibtische und
unseren Verlegern an die Bürotüre kleben", so Prantl.

Bisherige Preisträger:

Den seit 1994 verliehenen Cicero Rednerpreis haben unter anderem
erhalten: Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, der Philosoph
Peter Sloterdijk, Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker, der
Schriftsteller Rolf Hochhuth, der deutsch-französische Politiker
Daniel Cohn-Bendit, Hans-Olaf Henkel, Wendelin Wiedeking, Marcel
Reich-Ranicki und Thomas Gottschalk.

www.cicero-rednerpreis.de

Originaltext: Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15982
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_15982.rss2

Pressekontakt:
Mechthild Alves, Tel: 0228 / 8205-7281, Mobil: 0177/3424476,
Fax: 0228 / 8205-5288, E-Mail: mal@vnr.de, Verlag für die Deutsche
Wirtschaft AG, Theodor-Heuss-Str. 2-4,
53177 Bonn, www.cicero-rednerpreis.de sowie www.vnrag.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

263696

weitere Artikel:
  • METAL HAMMER präsentiert DVD-Special zum Judas Priest Jubiläum Berlin (ots) - METAL HAMMER hält zum 30. Jubiläum des Judas Priest Albums "British Steel" für seine Leser ein Special bereit: In der neuen Ausgabe liegt eine Dokumentation zur Entstehung des Kultalbums auf DVD bei. Darüber hinaus bietet die Mai-Ausgabe alle Hintergründe zum Jubiläums-Album sowie ein Poster mit der Abbildung des Originalartworks von "British Steel", das die Heavy Metal Ästhetik nachhaltig beeinflusst hat. Die DVD blickt hinter die Kulissen und lässt die Musiker, Produzenten und Weggefährten der Band zu Wort kommen. mehr...

  • 18. Düsseldorfer Jazz Rally: Zu Pfingsten swingt ganz Düsseldorf Düsseldorf (ots) - Exklusive Mode, die "längste Theke der Welt", szeniger Medienhafen - Düsseldorf lockt mit vielen Attraktionen. Doch alljährlich am Pfingstwochenende hat die Rheinmetropole noch mehr zu bieten: Dann wird sie zum Anziehungspunkt für Musikfreunde aus nah und fern - es ist wieder Jazz-Rally-Zeit! Die rund 300.000 Besucher können vier Tage lang 85 Konzerte auf 36 Bühnen mit 500 Musikern erleben. Musikalische Stilvielfalt - das Markenzeichen der Düsseldorfer Jazz Rally - und außergewöhnliche Künstler prägen Deutschlands mehr...

  • "Das Botox beginnt auszulaufen": Rufus Wainwright kritisiert Lady Gaga im ROLLING STONE Berlin (ots) - Rufus Wainwright hält Superstar Lady Gaga für überbewertet. "Neulich sah ich sie in einer Gameshow im Fernsehen. Sie wird jetzt schon behandelt wie ein TV-Star von vorgestern. Das hat sie verdient. Das Botox beginnt auszulaufen", sagt der 36-jährige kanadische Sänger und Komponist in der aktuellen Ausgabe des deutschen ROLLING STONE. "Sie hat wirklich die Popwelt erobert", aber ich finde das alles auch ein bisschen zynisch. Dass sie als Feministin gilt, nur weil sie im Video ihren Freund umbringt." Bei einem gemeinsamen mehr...

  • ROLLING STONE: "Die Piraten haben Grund zum Selbstbewusstsein" - Schriftstellerin Juli Zeh wünscht Piratenpartei in NRW Erfolg Berlin (ots) - Die Schriftstellerin Juli Zeh wünscht sich für die anstehende Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen einen Erfolg der Piratenpartei. "Eine wachsende Gruppe von Menschen, deren Lebens- und Arbeitsverhältnisse sich mit der Informationsgesellschaft radikal verändert haben, fällt bei den herkömmlichen Parteien durch alle Raster", schreibt Zeh in der neuen Ausgabe des deutschen ROLLING STONE - und sieht die umstrittene Piratenpartei als Antwort darauf: "Wenn es den Piraten rechtzeitig gelingt, ihr Musik-Download-Image loszuwerden, mehr...

  • 7,02 Millionen Euro für Frans Francken - Bild aus deutscher Privatsammlung erzielt Weltrekordpreis im Dorotheum (mit Bild) Wien (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Sensationsergebnis bei der Auktion Alte Meister am 21. April im Dorotheum in Wien, dem größten Auktionshaus im deutschsprachigen Raum. Frans Franckens 1635 gemaltes Himmels- und Höllenszenarium "Der Mensch zwischen Tugend und Laster" (Öl auf Holz, 142x210,8cm) wurde mit 7.022.300 Euro dem Londoner Altmeisterhändler Johnny Van Haeften zugeschlagen. Dieses herausragende Ergebnis ist Weltrekordpreis mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht