Wirtschaftswissenschaftler Gerke: "Wir brauchen den Drachmen wieder" / Lafontaine fordert europäische "Wirtschaftsregierung"
Geschrieben am 24-04-2010 |
Bonn (ots) - Bonn/Frankfurt, 24. April 2010 - Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Wolfgang Gerke fordert, dass Griechenland den Euro-Raum verlassen müsse. In der PHOENIX-Sendung FORUM WIRTSCHAFT (Ausstrahlung morgen, 17.00 Uhr) sagte Gerke: "Wir brauchen den Drachmen wieder für Griechenland." Dies werde auf andere gefährdete Euro-Länder disziplinierend wirken. "Sie sehen, was mit Griechenland gemacht wird, und dass der Gedanke, dass die Solidarität so weit geht, dass hinterher Deutschland und andere Länder das bezahlen, nicht mehr zieht. Die werden sich auch darauf besinnen, ihre Hausarbeiten zu machen", warb Gerke für seinen Vorschlag.
Der Bundesvorsitzende der Linken, Oskar Lafontaine, forderte als Lehre aus der Griechenland-Krise die Einführung einer europäischen "Wirtschaftsregierung". "Ich glaube, dass wir jetzt ernsthaft daran gehen müssen, das zu reparieren, was bei der Einführung des Euro alles versäumt worden ist. Es ist einfach ein zwingendes ökonomisches Gesetz: Man kann nicht für einen Wirtschaftsraum eine Währung haben, aber ansonsten lässt man die Fiskal-, Steuer- und vor allem die Lohnpolitik nach allen Richtungen laufen. Das kann nicht funktionieren", so Lafontaine.
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