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Riskant: Unternehmen sparen beim Datenschutz

Geschrieben am 26-04-2010

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Datenschutzbeauftragte haben
zu wenig Zeit und Personal / Verstöße werden nicht immer zeitnah
gemeldet / Mitarbeiter oft nur unzureichend geschult

Datenschutz ist in fast jedem zweiten deutschen Großunternehmen
noch immer ein Randthema. Die von den Betrieben abgestellten
Datenschutzbeauftragten haben häufig zu wenig Zeit und Personal zur
Verfügung, sind oft unzureichend informiert und werden zu selten von
Vorstand oder Geschäftsführung konsultiert, wie aus einer
TNS-Emnid-Umfrage für die Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervorgeht.
Befragt wurden 230 Datenschutzbeauftragte der 1.000 größten deutschen
Unternehmen. "Trotz der Datenskandale der vergangenen Monate nehmen
viele Unternehmen den Datenschutz noch immer nicht ernst",
kommentiert Birthe Görtz, Partnerin bei PwC und Expertin für
Datenschutz.

Datenschutz ist in vielen Unternehmen ein Thema unter ferner
liefen. Das zeigt die Tatsache, dass sich nur jedes fünfte
Unternehmen einen Vollzeit-Datenschutzbeauftragten leistet. Selbst in
Großunternehmen (mehr als 10.000 Beschäftigte) hat der
Datenschutzbeauftragte in der Regel höchstens eine Halbtagsstelle.

Auch auf zusätzliche Helfer müssen die Datenschützer bei ihrer
verantwortungsvollen Aufgabe in den Betrieben oft verzichten. In
jedem dritten Unternehmen ist der Datenschutzbeauftragte auf sich
allein gestellt. Im Durchschnitt der befragten Unternehmen verfügen
die Datenschutzbeauftragten zwar über 1,6 Vollzeitmitarbeiter, doch
die Spannbreite ist groß. So stehen einem Viertel der Befragten in
Großunternehmen sechs und mehr Mitarbeiter zur Seite. In jeder
fünften Firma ist der Datenschutzbeauftragte aber auf sich allein
gestellt. "Diese Unternehmen gehen ein erhebliches Risiko ein, denn
das Bundesdatenschutzgesetz schreibt vor, dass die Geschäftsleitung
den Datenschutzbeauftragten mit den erforderlichen Ressourcen
ausstattet. Davon kann keine Rede sein, wenn ein einziger
Datenschützer einen Betrieb mit mehreren tausend Mitarbeitern
überwachen soll", betont Görtz.

Wenig Interesse an regelmäßiger Berichterstattung

Bei der Einbindung der Datenschutzbeauftragten in die betriebliche
Planung und Organisation bestehen erhebliche Mängel. So glaubt jeder
dritte Befragte, dass er bei schwerwiegenden Datenschutzverletzungen
"nicht immer" zeitnah informiert wird. Zudem berichtet der
Datenschutzbeauftragte zwar in der Regel direkt dem Vorstand bzw. der
Geschäftsführung. Die Unterrichtung erfolgt bei der Hälfte der
Unternehmen einmal pro Jahr. Bei jedem vierten Unternehmen gibt es
jedoch überhaupt keine regelmäßige Berichterstattung. "Offenbar haben
viele Unternehmen nur deswegen einen Datenschutzbeauftragten, weil
der Gesetzgeber das vorschreibt", kritisiert Görtz.

Dieser Ansicht sind auch viele der befragten
Datenschutzbeauftragten. Nur gut die Hälfte (56 Prozent) gibt zu
Protokoll, dass der Datenschutz im Unternehmen einen hohen bzw. sehr
hohen Stellenwert hat. Demgegenüber ist fast jeder zehnte
Datenschutzbeauftragte der Auffassung, dass Mitarbeiter und
Führungskräfte den Datenschutz im Betrieb für eher unwichtig halten.

Mitarbeiter nicht hinreichend sensibilisiert

Unternehmen können den verantwortungsvollen Umgang mit
personenbezogenen Daten nur dann gewährleisten, wenn sich die
Mitarbeiter der Bedeutung des Datenschutzes bewusst sind. So sind die
mit Abstand meisten Datenschutzverletzungen nach Einschätzung der
Befragten auf Unachtsamkeit der Beschäftigten (73 Prozent der Fälle)
oder Unwissenheit (63 Prozent) zurückzuführen.

Doch zeigt die Studie, dass sich viele Unternehmen auf formale
Unterweisungen und Richtlinien zum Datenschutz beschränken. So gilt
zwar in vier von fünf Betrieben eine Betriebsvereinbarung und/oder
eine Datenschutzrichtlinie. Die direkte Mitarbeiteransprache durch
Broschüren, Newsletter oder das Intranet nutzt demgegenüber nur jedes
20. Unternehmen. Zudem schult nur jedes vierte Unternehmen seine
Mitarbeiter regelmäßig zum Thema Datenschutz. In jedem dritten gibt
es dafür einen Einmallehrgang, 15 Prozent schulen ihre Beschäftigten
nie.

Weitere Informationen, ein Videointerview mit Birthe Görtz sowie
die Möglichkeit, die Studie kostenlos zu bestellen, finden Sie hier:
www.pwc.de/de/datenschutzstudie

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 9.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,37 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 29 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Deals und Consulting (Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Stefan Bießenecker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Marketing & Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 62 65
E-Mail: stefan.biessenecker@de.pwc.com
www.pwc.de


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