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Für den Mittelstand ist die Rezession vorbei / Personalaufbau geplant / Einschätzung der Geschäftslage über Durchschnitt / Saldo der Geschäftserwartungen auf Rekordwert / Mittelstandsumfrage der DZ BA

Geschrieben am 26-04-2010

Frankfurt (ots) -

- Querverweis: Die vollständige Presseinformation inkl.
erläuternder Grafiken liegt in der digitalen Pressemappe zum
Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Die deutschen Mittelständler haben die Rezession hinter sich
gelassen und beurteilen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage inzwischen
wieder positiver als im langjährigen Durchschnitt. Dies dürfte auch
zu mehr Beschäftigung führen. Denn die Mittelständler wollen
verstärkt Personal einstellen. Bedarf an neuen Mitarbeitern haben
dabei vor allem Unternehmen aus der Chemie-, der Kunststoff- und der
Elektronik-Branche. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen
Mittelstandsumfrage der DZ BANK AG für das Frühjahr 2010. Noch
positiver als die aktuelle Lageeinschätzung ist die Zukunftserwartung
der Unternehmen. Denn der Saldo der Firmen, die auf Sicht der
nächsten sechs Monate mit einer positiven Geschäftsentwicklung
rechnen, und derjenigen, die von einer negativen ausgehen, ist auf
ein Rekordniveau gestiegen. Damit zeigen sich die Unternehmen beim
Blick in die nähere Zukunft so optimistisch wie noch nie seit Beginn
der DZ BANK Mittelstandsumfrage im Jahr 1995.

Die von der DZ BANK bereits in der vorangegangenen Umfrage im
Herbst 2009 ermittelte Aufwärtstendenz im deutschen Mittelstand hat
sich im Frühjahr 2010 unvermindert fortgesetzt. Inzwischen bewerten
zwei Drittel der Mittelständler ihre aktuelle Geschäftslage als gut.
Lediglich ein Drittel sieht ihr Unternehmen in einer eher schlechten
bzw. schlechten Verfassung. Damit liegt der Saldo der
Lagebeurteilungen - also die Differenz zwischen den positiven und den
negativen Einschätzungen - wieder über dem langjährigen Durchschnitt.
Im Frühjahr 2009, zum Höhepunkt der Finanzkrise, hatte dagegen noch
annähernd die Hälfte der Mittelständler ihre aktuelle Geschäftslage
negativ beurteilt.

Besonders gut ist die Situation bei Unternehmen aus
exportorientierten Branchen. So zeigen sich deutlich mehr als drei
Viertel der Firmen aus der Chemie- und Kunststoffindustrie sowie aus
der Elektronik- bzw. Eisen-, Blech-, Metallwaren- (EBM-)Branche mit
ihrer aktuellen Lage zufrieden. Nach wie vor in der Krise stecken
dagegen die Mittelständler aus dem Metallbereich
(Metall/Stahl/Kfz/Maschinenbau). Hier schätzen 51 Prozent der
Unternehmen ihre Situation negativ ein. Allerdings sind auch die
Umfrageergebnisse dieser von der Finanzkrise besonders betroffenen
Branche erheblich besser als noch im Herbst 2009. Damals hatten 65
Prozent der Metall-Unternehmen über ihre Lage geklagt.

51 Prozent erwarten sich verbessernde Geschäftsentwicklung

Überaus optimistisch blicken die Mittelständler in die Zukunft.
Innerhalb der nächsten sechs Monate erwarten 51 Prozent eine
Verbesserung ihrer Geschäftsentwicklung. Dagegen rechnen lediglich 9
Prozent mit einer sich verschlechternden Situation. Die übrigen
Unternehmen gehen von einer gleich bleibenden Geschäftslage aus. Der
Saldo der positiven Geschäftserwartungen ist damit auf 42
Prozentpunkte gestiegen. Dies ist das höchste Niveau, das die DZ BANK
in der seit dem Jahr 1995 halbjährlich durchgeführten Umfrage jemals
registriert hat. Dass noch im Frühjahr 2009 der Saldo der
Geschäftserwartungen mit -11 Prozentpunkten deutlich negativ war,
zeigt, wie stark der Stimmungsumschwung ist. "Die Ergebnisse zur
aktuellen Geschäftslage und zu den Geschäftsaussichten des
Mittelstandes geben uns Sicherheit, dass sich der Aufschwung in
Deutschland fortsetzen wird", sagt Hans Jäckel, der Chefvolkswirt der
DZ BANK. "Allerdings sollten daraus keine Hoffnungen auf ein starkes
Wirtschaftswachstum abgeleitet werden, denn die allgemeine
Wirtschaftslage wird nach wie vor von ungünstigen Rahmenbedingungen
belastet."

Vor allem auch die Unternehmen der aktuell noch kriselnden
Metallbranche rechnen mit wieder anziehenden Geschäften. Über zwei
Drittel von ihnen erwarten auf Sicht der nächsten sechs Monate eine
verbesserte Geschäftslage. Vergleichbar optimistisch blicken auch die
Mittelständler aus dem Elektronik-/EBM-Bereich in die Zukunft.

18 Prozent wollen zusätzliche Stellen schaffen

Die aufgehellte Grundstimmung wirkt sich unmittelbar auf die
Personalplanung der Betriebe aus. Erstmals seit Beginn der
Finanzkrise planen wieder deutlich mehr Mittelständler, Personal auf-
als abzubauen. In der Gesamtsumme aller befragten Unternehmen gehen
aktuell 18 Prozent davon aus, dass sie innerhalb der nächsten sechs
Monate ihren Personalstand erhöhen werden. 12 Prozent erwarten eine
sinkende und 70 Prozent eine gleich bleibende Personalstärke. "Die
Tatsache, dass bereits so kurz nach einer so starken Rezession und
angesichts des noch schwachen Wirtschaftsaufschwungs wieder mehr
Unternehmen Personal aufbauen als abbauen wollen, ist das
erfreulichste Ergebnis dieser Umfrage", kommentiert Jäckel. Noch vor
einem Jahr hatten nur 7 Prozent der Unternehmen Neueinstellungen in
Erwägung gezogen, 28 Prozent hatten dagegen mit sinkenden
Mitarbeiterzahlen gerechnet.

Aktuell wollen vor allem Elektronik-, Chemie- und
Kunststoff-Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen. Immerhin 30
Prozent der im Bereich Elektronik angesiedelten Firmen rechnen mit
steigenden Personalzahlen, in der Chemie- und Kunststoffbranche sind
es 25 Prozent. In beiden Branchen ziehen dagegen nur 8 Prozent der
Unternehmen einen Personalabbau in Erwägung. Auch in der
Bauwirtschaft wollen wesentlich mehr Mittelständler ihre
Mitarbeiterzahl aufstocken als reduzieren. Eine leicht negative
Personalentwicklung ist dagegen im Bereich
Metall/Kfz/Stahl/Maschinenbau zu erwarten. Ebenfalls negativ ist die
Personalerwartung im Agrarsektor.

Die zurückgekehrte positive Grundstimmung wird auch bei den Themen
Absatzpreise und Investitionsneigung sichtbar. Nachdem in den
vorangegangenen Umfragen noch deutlich mehr Unternehmen mit fallenden
als mit steigenden Absatzpreisen gerechnet hatten, kalkulieren
aktuell immerhin 18 Prozent der Mittelständler steigende und nur noch
15 Prozent fallende Absatzpreise ein. Damit gibt es per Saldo
erstmals seit Beginn der Finanzkrise wieder eine leichte
Preiserhöhungs-Erwartung. Zudem wollen innerhalb der nächsten sechs
Monate inzwischen wieder 27 Prozent der befragten Unternehmen höhere
Investitionen in ihr Unternehmen tätigen als im vergangenen halben
Jahr. Im Frühjahr 2009 hatte dieser Anteil lediglich bei 12 Prozent
gelegen.

Originaltext: DZ Bank AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/61278
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_61278.rss2

Pressekontakt:
Sylke Grußendorf, Pressesprecherin der DZ BANK AG
Telefon: +49 69 7447-2381 sylke.grussendorf@dzbank.de


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