Tendenz einheitlich, Tempo unterschiedlich / Deloitte-Report zur Weltwirtschaft zeigt Erholung in allen Regionen, aber verschiedenes Ausmaß
Geschrieben am 27-04-2010 |
München (ots) - Die Weltwirtschaft regeneriert sich - aber was passiert, wenn die Konjunkturpakete ihre Wirkung verlieren und Inflation droht? Welche Auswirkungen haben Staatspleiten? Laut dem aktuellen, vierteljährlich erscheinenden Deloitte Global Economic Outlook ist eines sicher: Die Entwicklung der verschiedenen Wirtschaftsräume verläuft sehr unterschiedlich. Schwellenländer gelten allgemein als Gewinner, doch auch hier gibt es Unterschiede, beispielsweise zwischen Asien und Russland. Deutschland profitiert von der Erholung in der Exportnachfrage, zeigt aber unverändert starke Defizite bei der Binnenkonjunktur. Zu den am besten aufgestellten Ländern gehört Indien, die schwächsten Perspektiven zeigt Japan.
"Indikatoren für die globale Ökonomie sind die Rohstoffpreise und andere so genannte Commodities - sie erleben derzeit eine Renaissance. Jedoch zweifeln einige Experten an der Zuverlässigkeit dieser Indikatoren. Sie beurteilen deren Boom als zyklisch und daher wenig aussagekräftig - zumal die Preisentwicklung auch mit zu schwachen Investments erklärbar ist und die Nahrungsmittelproduktion überdies vom Klimawandel beeinflusst wird", erklärt Dr. Elisabeth Denison, Leiterin Research Deutschland bei Deloitte.
Euro-Raum und UK
Die Euro-Zone, der ein moderates Wachstum prognostiziert wird, hat vor allem ein Problem: die drohende Staatspleite Griechenlands sowie die Dauerschwäche der sogenannten PIIG-Staaten. Dass die Gemeinschaftswährung daran scheitern wird, ist aber unwahrscheinlich. Vielmehr besteht nun die Chance, vorhandene strukturelle Fehler zu beheben und den Stabilitätspakt neu zu überdenken. Deutschland hat zwar seine Stärke auch in der Krise bewiesen, gilt aber nach wie vor als zu exportorientiert. Jedoch scheint es hier Bewegung zu geben, u.a. weil die hohe Sparquote aufgrund der demografischen Entwicklung zwangsläufig sinken wird und der Dienstleistungssektor weiter wächst. In Großbritannien hingegen vollzieht sich die Erholung langsam. Die Haushaltslage ist desolat und der Export lahmt - die größte Aufgabe ist die Behebung des strukturellen Defizits.
USA: verhaltener Optimismus
Die USA stehen vor einer nachhaltigen Erholung: Steigende Verbrauchernachfrage sowie eine bessere Stimmung in den Unternehmen sind Anzeichen - auch die Sorge vor Inflation könnte obsolet sein. Skeptiker fordern jedoch noch stärkere Konjunkturpakete, Kritiker hingegen halten das Ausmaß der Regierungsaktivitäten jetzt schon für zu hoch - auch im Hinblick auf das weiter wachsende Defizit. Fakt ist: Die Inflation ist vergleichsweise niedrig und wird für die nächsten Jahre auf maximal 3,4 Prozent geschätzt. Das Defizit sorgt (noch) nicht für ein höheres Zinsniveau, die größeren Banken zeigen sich risikobewusster. Kritisch ist die Lage allerdings bei vielen kleinen Geldinstituten. Doch besteht Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung der US-Wirtschaft.
China und Indien: Zurück zu altem Wachstum China ist mit seinen Konjunkturpaketen erfolgreich durch die Krise gekommen - und steht nun vor der Gefahr steigender Inflation und verstärkter Blasenbildung. Dabei sind die kurzfristigen Aussichten positiv - knapp zehn Prozent prognostiziertes Wachstum für 2010 und eine steigende, wenn auch noch nicht ausreichende Exportunabhängigkeit. Die wirtschaftspolitischen Herausforderungen sind Wachstum und Inflationsdämpfung zu verbinden, die Währungspolitik zu modifizieren sowie wirksame Anti-Rezessions-Instrumente zu entwickeln.
Indien steht überraschend gut da. Hier hat die Krise nur wenige Spuren hinterlassen, das Verbrauchervertrauen ist hoch, die Zentralbank hat ihre Geldpolitik bereits deutlich gestrafft. Die Krise scheint die Attraktivität Indiens als Offshoring-Ziel noch gesteigert zu haben und die Chancen für effiziente Reformen sind nach den letzten Wahlen gut. Gefahren sind eine Überhitzung der Wirtschaft sowie die außenpolitischen Risiken.
Problemfälle Russland und Japan
Durchwachsen zeigt sich die Lage in Japan und Russland. Obwohl die Rohstoffpreise wieder steigen, muss Russland seine Wirtschaft diversifizieren. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht: Der Staat verfügt über ausreichend Reserven, um die Konjunktur - und auch die langfristige Transformation der Wirtschaft - aktiv zu unterstützen. Handlungsbedarf gibt es beim Verbrauchervertrauen sowie bei der Reform des öffentlichen Sektors. Überdies muss Russland massiv in seine Infrastruktur investieren. In Japan hingegen kommt die Wirtschaft nur langsam auf die Beine, zudem hemmt die hohe Arbeitslosigkeit eine schnelle Erholung. Auch ist das enorme strukturelle Haushaltsdefizit ein ernstes Problem.
"Die Konjunkturprognosen für 2010 und 2011 für die wichtigsten Wirtschaftsräume reflektieren die Verschiebung der Wachstumspole: Wachstumsraten von nahezu zehn Prozent für China und Indien, drei bis vier Prozent in Russland und den USA sowie zwischen einem und zwei Prozent für den Euro-Raum, Großbritannien und Japan.", resümiert Dr. Elisabeth Denison.
Den kompletten Report finden Sie unter http://www.presseportal.de/go2/deloitte_report_2010 zum Download.
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Über Deloitte
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Pressekontakt: Isabel Milojevic PR Manager Tel: +49 (0)89 29036 8825 imilojevic@deloitte.de
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