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Neue OZ: Kommentar zu Deutsche Bank / Zwischenbilanz

Geschrieben am 27-04-2010

Osnabrück (ots) - Finanziell im Plus, moralisch in den Miesen

Keine Frage, die Bilanz der Deutschen Bank hat Schönheitsfehler
wie den, dass sich das starke Ergebnis maßgeblich auf das latent
verruchte Investmentbanking stützt. Dennoch: Wer hätte noch vor ein,
zwei Jahren gedacht, dass Ackermanns Haus mit solchen Zahlen
aufwartet - und das trotz der vorbildlich frühen, hohen
Abschreibungen sowie der stark erhöhten Risikovorsorge.

Dass der nicht jedem sympathische Schweizer dabei noch den kühlen
Kopf behält und mit Postbank oder Sal. Oppenheim Käufe tätigt, die
sich erst in der Zukunft positiv auswirken, ist umso beeindruckender.
So stärkt er das eher schwache Privatkundengeschäft, und der
Firmensektor dürfte im Einklang mit der Konjunktur allmählich fast
von selbst zulegen. Ackermanns Wirken verdient somit allen Respekt.

Und doch: Dass er Geld verdienen kann, hat der Banker
nachdrücklich bewiesen. So sehr, dass er auf direkte staatliche Hilfe
verzichten konnte. Ohne das allgemeine öffentliche Eingreifen wie
seit 2007 auf dem deutschen Finanzsektor oder jetzt im Falle
Griechenlands stünde sein Institut aber dennoch am Abgrund. Dies
sollte Management und Aktionären, Mitarbeitern und Kunden der
Deutschen Bank bewusst sein. Finanziell steht das Haus gut da,
moralisch aber noch in den Miesen. Hier ist weiterhin einiges
zurückzuzahlen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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