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+ + + WDR-Pressemitteilung + + + Rundfunkrat beschließt Empfehlungen zur Integration von Menschen mit Behinderungen

Geschrieben am 22-08-2006

Köln (ots) - Der Rundfunkrat hat Empfehlungen an den WDR zur
besseren Integration von Menschen mit Behinderungen beschlossen.
Unter Vorsitz von Reinhard Grätz sprach sich das Gremium in seiner
jüngsten Sitzung für die "Entwicklung einer Strategie ganzheitlicher
Integrationspolitik" aus. Der Programmausschuss hatte zuvor unter
Vorsitz von Karin Junker und unter Federführung von Geesken Wörmann
ein Werkstattgespräch zum "Bild des Menschen mit Behinderung in
Hörfunk, Fernsehen und Online sowie Zugang der Betroffenen zu diesen
Medien" durchgeführt. Programmbeobachtungen des
Landesbehindertenrates NRW hätten demnach ergeben, dass Menschen mit
Behinderung im Fernsehen im Vergleich zu früher nicht mehr tabu und
auch nicht mehr unterrepräsentiert seien. "Immerhin gibt es in der
ARD einen einarmigen Kommissar und im ZDF einen Ermittler im
Rollstuhl, die suggerieren, dass auch ein Mensch mit Behinderung
einen anspruchsvollen Beruf ausüben kann", heißt es in dem
Rundfunk-ratspapier. Es werde jedoch immer noch zu wenig über
Menschen mit Behinderungen informiert, um "Klischees und Vorurteilen
wirksam zu begegnen". Positiv bewertet wird, dass insbesondere das
WDR-Internet-Angebot hinsichtlicht der barrierefreien Gestaltung
erheblich voran gekommen ist.

Der Rundfunkrat schlägt im einzelnen vor, das Thema Behinderung in
der journalistischen Aus- und Weiterbildung und bei der Kameraführung
besonders zu berücksichtigen. Des weiteren sollten den
Programm-Machern versierte Ansprechpartner (Disability-Trainer) zum
Thema Behinderungen zur Seite stehen, wie dies bereits in der BBC
praktiziert werde. Untertitelungen und Gebärdenübersetzungen von
Sendungen sollten ausgeweitet und Hintergrundmusiken und Geräusche
mit Rücksicht auf ältere Zuschauer und Hörer minimiert werden. Für
die Herstellung von Hörfilmen für blinde und sehgeschädigte Menschen
empfiehlt der Rundfunkrat die Einführung eines Quoten-Stufen-Plans.
Das Internet-Angebot müsse über die bereits vorhandenen
behindertengerechten Angebote hinaus innerhalb der gesetzlichen Frist
barrierefrei gestaltet werden. Die Personalplanung sollte darauf
ausgerichtet werden, die vorgeschriebene Fünf-Prozent-Quote von
Menschen mit Behinderungen an der Gesamtzahl der Beschäftigten
gegebenenfalls schrittweise zu erreichen. Auch seien WDR-Gebäude und
Sitzungsräume bei Neu- und Umbauten barrierefrei zugänglich zu
machen. Schließlich wird der WDR gebeten, sich darum zu bemühen, das
Forschungsdefizit über das Bild von Menschen mit Behinderungen in den
Medien zu beheben. Dabei solle auch ermittelt werden, welche Wirkung
die Darstellung von Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichen
Programmgenres auf das Publikum haben.

Hinweis: Die Feststellungen des WDR-Rundfunkrates zum "Bild des
Menschen mit Behinderung in Hörfunk, Fernsehen und Online sowie
Zugang der Betroffenen zu diesen Medien" sind im Wortlaut abrufbar in
der Pressestelle, Tel.: 0221/220 4603

Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7899
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7899.rss2

Rückfragen: Rüdiger Oppers
WDR-Unternehmenssprecher
Tel. 0221/220-2405


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