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Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Theater / Theatertreffen

Geschrieben am 28-04-2010

Osnabrück (ots) - Zwar aktuell, aber extrem kurzlebig

Der beherzte Sprung des Theaters in die Gegenwart ist auch beim
Berliner Theatertreffen angekommen: Zeitgenössisches schlägt
Klassiker, das erste Mal in der Geschichte des wohl immer noch
wichtigsten deutschen Theater-Wettbewerbes. Nun hängt ein solches
Ergebnis auch immer von der jeweiligen Jury ab. Doch wenn sich ganze
Schauspielhäuser wie das in Hannover der Gegenwart verschreiben, kann
das auch in Berlin nicht unberücksichtigt bleiben.

Grund zur Euphorie über eine Dramatik ganz nah am Puls der Zeit
und damit an der Weltwirtschaftskrise besteht allerdings nur
begrenzt. Dramatikern unserer Tage geht es nach wie vor nicht
wirklich besser, auch wenn ihre Stücke häufiger als früher
uraufgeführt werden. Denn darin liegt die Krux: Sie werden einmal
gespielt und verschwinden dann in der Versenkung. Nur selten gelangen
Stücke ins Repertoire und sichern ihrem Autor ein lebendiges Werk wie
Roland Schimmelpfennig. Dieser Trend zur Kurzlebigkeit ist noch lange
nicht beendet.

Dazu kommt: Meist sind es die Klassiker, weniger die neuen Stücke,
die zu herausragenden schauspielerischen Leistungen animieren. Bei so
viel Gegenwart darf also auch mal bang nach der Zukunft des großen
Schauspielertheaters gefragt werden.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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