Neue OZ: Kommentar zu Demonstrationen / 1. Mai
Geschrieben am 29-04-2010 |
Osnabrück (ots) - Lektion gelernt
Nach den Gewaltexzessen des Vorjahres machen allerlei Schreckensszenarien für den 1. Mai die Runde. Sorge vor erneuten Zusammenstößen rechter und linker Extremisten ist durchaus berechtigt. Gerade in Berlin lassen sich Gewaltausbrüche wohl nicht vollständig unterbinden. Nur: Im Unterschied zum vergangenen Jahr ist die Polizei in der Hauptstadt gut gerüstet.
Eine geänderte Routenplanung soll rechte und linke Demonstranten trennen. Die Kontrollen der Teilnehmer werden verschärft und mehr Polizisten eingesetzt. Vor allem aber hat sich Berlins Innensenator Erhart Körting von der zögerlichen Einsatzstrategie des Vorjahres verabschiedet. In diesem Jahr darf von den Beamten entschlossen zugegriffen werden, wo es nötig ist, um Randale im Keim zu ersticken.
Wer trotz dieses Bemühens um größtmögliche Sicherheit an düsteren Szenarien festhält, betreibt am Ende ungewollt das Geschäft der Extremisten. Denn rechte wie linke Krawallmacher wollen den Tag der Arbeit im öffentlichen Bewusstsein nur allzu gerne zum Tag der Gewalt machen. Dabei ist der 1. Mai jenes Datum, an dem die Gewerkschaften für berechtigte Anliegen der Arbeitnehmer eintreten. Diese friedliche, sinnstiftende Tradition gehört wieder in den Fokus.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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