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WAZ: Hilfe für die Griechen - Kommentar von Ulrich Reitz

Geschrieben am 02-05-2010

Essen (ots) - Über Jahre hinweg haben griechische Regierungen ihre
Bevölkerung und die Europäer belogen und betrogen. Haben systematisch
verschleiert, wie mies es um die Staatsfinanzen steht. Endgültig
bringen diese Blase dann Finanz-Haie zum Platzen. Und dann hauen die
Europäer die Griechen raus. Und das soll gerecht sein? Ist es
natürlich nicht. Es ist sogar ungerecht. Hierzulande müssen Städte
die Wassertemperatur in Schwimmbädern herunterfahren, Rentner sollen
Null-Runden ertragen und den Bürgern werden die Steuern wegen der
hohen Schulden nicht gesenkt. Man kann die Empörung der Menschen
verstehen. Es mag ja sein, dass die Griechenland-Stütze im deutschen
Interesse ist, weil sonst der Euro in Gefahr gerät; oder weil
deutsche Banken und Versicherungen Griechenland-Papiere in ihren
Portfolios haben und damit im Fall einer Staatspleite auch das Geld
von Kleinanlegern in Gefahr ist. Aber bei der Geld-Hilfe darf es
nicht bleiben. Es reicht auch nicht, dass Athen jetzt spart. Wir
brauchen europäische Finanzkontrolleure. Wenn irgendein Land seinen
Bürgern etwas Gutes tun will, dann muss ein Controller fragen dürfen:
Wie zahlt ihr das? Und selbstredend müssen Finanzjongleure an die
Kette gelegt werden. Nur wenn diese Dinge passieren, ist die
Griechen-Hilfe zu rechtfertigen. Als einmaliger Ausrutscher.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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