Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): NRW eine Woche vor der Wahl Nicht in bester Verfassung PETER JANSEN, DÜSSELDORF
Geschrieben am 02-05-2010 |
Bielefeld (ots) - Eine Woche vor der Landtagswahl präsentieren sich die etablierten Parteien nicht in bester Verfassung. Die CDU, seit Monaten durch eine Serie von Pannen und Skandälchen geschwächt, muss sich plötzlich mit den Folgen ihrer stark anrüchigen Geldbeschaffung von vor fünf Jahren rumschlagen. Die SPD bringt es nicht übers Herz, eindeutig und unmissverständlich jegliche Zusammenarbeit mit der Linkspartei auszuschließen. Diese offene Flanke liefert CDU und FDP nach wie vor die schärfste Wahlkampfmunition und sorgt für Irritationen in den eigenen Reihen. Die FDP hat sich in eine Lage manövriert, in der sie auf Gedeih und Verderb an die CDU gekettet ist, ein Bündnis, das eine Mehrheit der Wähler nicht will und dem die Demoskopen kaum eine Chance einräumen. Ihre einzige Alternative ist die Opposition. Weil sie dahin unter keinen Umständen zurückkehren wollen, reden die Grünen nach wie vor viel über ein Bündnis mit der SPD, schmeißen sich aber gleichzeitig so heftig den Schwarzen an die Brust, dass sich viele verwundert die Augen reiben. Alarmstufe 1 herrscht vor allem bei der CDU, die Woche für Woche in den Umfragen ihre Felle davonschwimmen sieht. Die Serie von Durchstechereien und Indiskretionen, die der Partei seit Monaten Ärger macht, lässt mittlerweile sogar die Frage aufkommen, ob die Angriffe sich nicht gezielt gegen den Spitzenkandidaten und Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers richten, der im eigenen Laden bei weitem nicht so geliebt und geschätzt wird wie man nach außen den Eindruck erwecken will. Rüttgers hat viele Gegner in der Union und noch mehr Parteifreunde, die ihn nicht mögen. Schon wird gemutmaßt, dass es einflussreiche Christdemokraten in Düsseldorf und in Berlin gibt, die lieber die Landtagswahl in NRW verlieren als sie mit Rüttgers zu gewinnen.
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