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Börsen-Zeitung: Viel Lärm um leise Autos, Kommentar von Peter Olsen zum "Elektromobilitätsgipfel" von Kanzlerin Angela Merkel und der deutschen Wirtschaft

Geschrieben am 03-05-2010

Frankfurt (ots) - "Siemens war schon 1905 Pionier bei
Elektroautos", heißt es in einer eigens zum gestrigen
"Elektromobilitätsgipfel" von Kanzlerin Angela Merkel und der
deutschen Wirtschaft geschalteten Anzeige. Man kann aus der
Jahreszahl auch ablesen, wie lange die Welt schon vergeblich auf den
Durchbruch zur abgasfreien Antriebstechnik wartet.

Der Uhrenunternehmer Nicholas Hayek vermochte Anfang der neunziger
Jahre den VW-Konzern mit seiner Vision eines Swatch-Autos zu
begeistern. Von einem reinen Elektrofahrzeug oder einem Hybridmodell
mit etwa 200 km Reichweite war die Rede. Die Wolfsburger nahmen dann
doch Abstand von der Idee, Daimler entwickelte aus Hayeks Vision den
Zweisitzer Smart - mit konventionellen Antrieben.

Siemens' Verweis, dass Elektromobilität technisch eigentlich ein
alter Hut ist, und das Eingeständnis vor 20 Jahren, dass es für reine
Elektromobilität an leistungsfähigen Batterien mangelt, gelten
unverändert, ungeachtet des Wissens um die Endlichkeit der
Rohölreserven. Die Vielzahl an optimistischen Glaubensbekenntnissen
und Prognosen, dass schon 2020 etwa 1 Million Elektrofahrzeuge auf
deutschen Straßen eingesetzt werden dürften, ändern am Grundproblem
nichts. Herkömmliche Akkus sind zu schwer und nicht leistungsfähig
genug, über die Sicherheit gebündelter Lithium-Ionen-Packs im
automobilen Einsatz weiß man noch zu wenig. Aber welcher
Großserienhersteller will schon Explosions- oder Brandgefahren
riskieren, wenn schon verrutschende Fußmatten oder klemmende
Gaspedale einem Automobilbauer wie Toyota die Geschäftsgrundlage
entziehen können?

Momentan gibt es viel Lärm um die leisen Autos der Zukunft.
Preislich werden die reinen Elektrofahrzeuge noch lange nicht für
breite Käuferschichten attraktiv sein, vom begrenzten Einsatzradius
einmal ganz abgesehen. Aber selbst wenn man sich, auch mit Blick in
die leeren Kassen, in Berlin noch lautstark gegen staatliche Anreize
wehrt, ohne eine wie auch immer geartete Förderung werden die an der
Nationalen Plattform für Elektromobilität beteiligten Unternehmen aus
den Schlüsselbranchen der deutschen Industrie im globalen, anderswo
hoch subventionierten Wettbewerb nicht mithalten können. Vielleicht
sollte man wirklich erst einmal kleinere Brötchen backen.
Hybridfahrzeuge mit Elektro- und Verbrennungsmotor à la Toyota
könnten für einen bezahlbaren Brückenschlag von der herkömmlichen zur
Zukunftstechnik stehen.

(Börsen-Zeitung, 4.5.2010)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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